Klimaschutz als Managementaufgabe? Controlling, Leistungsanreiz und Budgetierung werden oftmals als Ausdruck der Neoliberalisierung der Hochschulen angeprangert, lassen sich auch auf die ersten Forderungen nach Umweltmanagementsystemen in den 1990er Jahren zurückführen. Was heißt das für heutige Forderungen nach Klimaschutz an Hochschulen?

  • Reinhild Kreis

    Reinhild Kreis ist Professorin für Geschichte der Gegenwart an der Universität Siegen. Sie forscht im Bereich der Konsumgeschichte, zu Wettbewerbsgesellschaften, Emotionsgeschichte und zum Kalten Krieg. Sie ist Mitbegründerin des Forums Nachhaltige Wissenschaft.

Klima­schutz jetzt! – dies fordern aktuell viele von ihrer Hoch­schule. Die Wunsch­listen sind lang und umfas­send: Hoch­schulen sollen CO2-Bilanzen und -Budgets erstellen, regel­mä­ßige Umwelt­be­richte veröf­fent­li­chen, Emis­sionen aller Art verrin­gern, neue Mobi­li­täts­kon­zepte erar­beiten, mehr vege­ta­ri­sche Gerichte in den Mensen anbieten und das Thema Klima­schutz stärker in Lehre und Forschung veran­kern. Letzt­lich geht es darum, bishe­rige Verhal­tens­weisen und Hand­lungs­pa­ra­meter radikal in Frage zu stellen und neue Maßstäbe zu etablieren. Was dabei oft über­sehen wird: Mit der Umset­zung dieser Ziele gehen weit­rei­chende Verän­de­rungen in Verwal­tung und Steue­rung einher, die unbe­dachte und daher teil­weise auch uner­wünschte Folgen haben können. Dies ist kein Plädoyer dafür, alles beim Alten zu lassen und Klima­schutz­maß­nahmen hint­an­zu­stellen, ganz im Gegen­teil. Ein Blick zurück auf die Anfänge univer­si­tären Umwelt­ma­nage­ments vor gut dreißig Jahren zeigt jedoch eindrück­lich, dass es notwendig ist, sich von vorn­herein Gedanken darüber zu machen, welche Struk­tur­ver­än­de­rungen mit der Defi­ni­tion und Umset­zung von Klima­schutz­zielen einher­gehen können. 

Span­nungs­reiche Posi­tion der Hochschulen 

Der Begriff des Umwelt­ma­nage­ments trans­por­tiert die Verbin­dung zwischen Umwelt bzw. Klima und Manage­ment bereits im Namen. Er stammt aus den 1990er Jahren, als die EU und die Inter­na­tio­nale Orga­ni­sa­tion für Normung (ISO) erst­mals umwelt­be­zo­gene Zerti­fi­zie­rungs­mög­lich­keiten schufen, um Unter­nehmen zu umwelt­freund­li­cherem Handeln zu animieren. Seit 1993 können sich Unter­nehmen in der EU dem frei­wil­ligen Öko-Audit EMAS (Eco Manage­ment and Audit Scheme) unter­ziehen, 1996 trat die inter­na­tio­nale Umwelt­ma­nage­ment­norm ISO 14001 in Kraft. Dienst­leister und der öffent­liche Dienst griffen das Format des Öko-Audits auf. Auch Hoch­schulen machten sich Ende des Jahr­zehnts verein­zelt daran, die Anfor­de­rungen und Umset­zungs­mög­lich­keiten des Umwelt­ma­nage­ments auf ihre Struk­turen und Bedürf­nisse hin anzu­passen, um das neue Instru­ment für sich nutzbar zu machen. 

Bis heute finden sich Hoch­schulen dabei in einer span­nungs­rei­chen Posi­tion. Anders als die meisten Unter­nehmen nahmen und nehmen sie oftmals für sich in Anspruch, Vordenker:innen in Sachen Umwelt­schutz, mitt­ler­weile auch bei Klima­schutz und Nach­hal­tig­keit zu sein. Wissenschaftler:innen und Studie­rende fordern Aufmerk­sam­keit und die Berück­sich­ti­gung ihrer Forschungs­er­geb­nisse in Politik, Wirt­schaft und Gesell­schaft. Sie sehen sich außerdem in einer großen Verant­wor­tung, da Hoch­schulen die künf­tigen Gene­ra­tionen ausbilden, die in der Lage sein sollen, den Klima­wandel zu verstehen und Lösungen zu entwi­ckeln. Gleich­zeitig zeigen sowohl die Diskus­sionen der 1990er Jahre wie auch die gegen­wär­tigen Proteste, dass ein auf die eigene Insti­tu­tion bezo­gener Umwelt- und Klima­schutz an den meisten Hoch­schulen keine Prio­rität hatte und weiterhin nicht hat.

Umwelt­schutz – eine Steue­rungs­größe für Hochschulen?

Die Diskus­sionen über eine Imple­men­tie­rung der neuen Steue­rungs­mittel Audit bzw. Manage­ment­system kurz vor der Jahr­tau­send­wende zeigen eine erste und lang­same Umori­en­tie­rung an den Hoch­schulen. Bereits seit den 1970er Jahren gab es Hoch­schul­gruppen und -initia­tiven, die sich für Umwelt­themen enga­gierten, erste Umwelt­stu­di­en­gänge entstanden am Ende des Jahr­zehnts und dann vermehrt seit den 1990er Jahren. In Politik und Öffent­lich­keit waren Umwelt­fragen damals enorm präsent, u.a. durch die UN-Konferenz für Umwelt und Entwick­lung, die 1992 in Rio de Janeiro statt­fand und das Leit­bild der nach­hal­tigen Entwick­lung etablierte, oder durch das euro­päi­sche Natur­schutz­jahr 1995. Erst zu diesem Zeit­punkt wuchs, wenn auch zunächst nur bei einigen wenigen Hoch­schul­an­ge­hö­rigen, allmäh­lich das Bewusst­sein für die Diskre­panz zwischen den Lehr­in­halten und der gelebten Realität an der eigenen Hochschule. 

Vor diesem Hinter­grund rich­tete sich nun an manchen Hoch­schul­stand­orten der Blick nach innen. Die TU Darm­stadt etwa führte 1991/92 als erste deut­sche Hoch­schule ein Semes­ter­ti­cket ein und das Umwelt­re­ferat des Studen­ti­schen Konvents an der Katho­li­schen Univer­sität Eich­stätt beschäf­tigte sich mit der Frage, wie die KU umwelt­freund­li­cher werden konnte. In Bremen erar­bei­tete das univer­si­täre Öko-Referat 1995 „Vorschläge für eine ökolo­gisch effi­zi­ente Univer­sität“. Auch die Hoch­schul­lei­tungen setzten das Thema Umwelt zumin­dest auf die Agenda. 1993 legte die Euro­päi­sche Rekto­ren­kon­fe­renz die Copernicus-Charta für nach­hal­tige Entwick­lung vor, die hunderte euro­päi­sche Hoch­schulen unter­zeich­neten. Ein Jahr später gab die Hoch­schul­rek­to­ren­kon­fe­renz das Hand­buch „Umwelt­schutz an Hoch­schulen“ heraus. Konkrete Verpflich­tungen waren damit nicht verbunden. Doch das Bewusst­sein, Schluss­fol­ge­rungen der Umwelt- und Klima­for­schung auf sich selbst anwenden zu müssen, wuchs. Mancher­orts, zum Beispiel an den Univer­si­täten Bremen und Osna­brück, an der FHW Berlin oder an der FH Furt­wangen entstanden Mitte und Ende der 1990er Jahre Diplom­ar­beiten, die sich mit einer mögli­chen Über­tra­gung von Umwelt­ma­nage­ment­struk­turen auf die eigene Hoch­schule befassten.

Mit Audits und Manage­ment­sys­teme standen Instru­mente im Raum, die auf der syste­ma­ti­schen Ebene ansetzten. Es ging nicht länger um Einzel­maß­nahmen wie die Abschaf­fung von Einweg­ge­schirr, attrak­ti­vere Anbin­dungen der Hoch­schule an den Nahver­kehr oder die Einfüh­rung von Abfall­tren­nung auf dem Campus. Statt­dessen gerieten Abläufe in ihrer Gesamt­heit in den Blick. Sie waren nicht auf eine konkrete Ziel­marke ausge­richtet, sondern auf einen Prozess, der als dauer­hafte Aufgabe mit immer neuen Ziel­fest­le­gungen begriffen und häufig – wie auch im Falle von EMAS und ISO 14001 – extern über­prüft und zerti­fi­ziert wurde. Die fest­ge­legten Normen reichten über gesetz­liche Vorschriften hinaus, denn es ging gerade um die Über­nahme von Eigen­ver­ant­wor­tung und Vorsor­ge­maß­nahmen. Wer sich auf ein Zerti­fi­zie­rungs­ver­fahren oder Einfüh­rung eines Umwelt­ma­nage­ment­sys­tems einließ, musste einigen Aufwand betreiben: Der Gesamt­be­trieb musste durch­leuchtet, Ziele und Umset­zungs­stra­te­gien fest­ge­legt, interne Über­zeu­gungs­ar­beit geleistet werden. Die Verfahren waren aufwendig und kosten­in­tensiv. Warum und wie nahmen Hoch­schulen diese Mühe auf sich? 

Die gema­nagte Hochschule

Ein Blick auf die Diskus­sionen um Hoch­schul­re­formen der 1990er Jahre zeigt inter­es­sante Paral­lelen des Umwelt­ma­nage­ments zu Prozessen, die gemeinhin unter dem Schlag­wort der (neoli­be­ralen) Ökono­mi­sie­rung der Univer­sität verhan­delt werden. Die Debatten um Umwelt­ma­nage­ment und Öko-Audits begannen zu einem Zeit­punkt, zu dem sich betriebs­wirt­schaft­liche Manage­ment­struk­turen, -instru­mente und -begriffe bereits im Hoch­schul­be­reich zu etablieren begonnen hatten. Geschichts­wis­sen­schaft­liche Studien haben gezeigt, wie sich neue hoch­schul­po­li­ti­sche Leit­bilder, Leitungs­formen und Steue­rungs­in­stru­mente durch­setzten: Die sich als unter­neh­me­risch verste­hende Univer­sität, nach innen und außen ausge­richtet an Vorstel­lungen von Konkur­renz und Wett­be­werb, struk­tu­rell ausge­richtet an Unter­neh­mens­struk­turen und dem Gedanken des New Public Manage­ment. Damit hielten ein neuer betriebs­wirt­schaft­li­cher Jargon sowie betriebs­wirt­schaft­liche Instru­mente Einzug in die Hochschulen. 

Diese neue Nähe zwischen Hochschul- und Unter­neh­mens­welt zeigt sich auch in den ersten Umwelt­be­richten, die einige wenige Hoch­schulen Ende seit der 1990er Jahre veröf­fent­lichten, und in den Publi­ka­tionen, die den Austausch zwischen Hoch­schulen zu Umwelt­ma­nage­ment und Öko-Audits doku­men­tierten. Bei der Frage, wie das für Unter­nehmen konzi­pierte Instru­men­ta­rium auf Hoch­schulen über­tragen werden könnte, glichen die betei­ligten Wissenschaftler:innen und Verwaltungsmitarbeiter:innen immer wieder ab, inwie­fern Hoch­schulen Unter­nehmen ähnelten und wo die Verfahren modi­fi­ziert werden mussten. Die Unsi­cher­heit mani­fes­tierte sich auch schrift­bild­lich. Wenn Hoch­schulen als Unter­nehmen oder unter­neh­mens­ähn­lich bezeichnet wurden, war der Begriff „Unter­nehmen“ teils in Anfüh­rungs­zei­chen gesetzt, um eine gewisse Distanz zu signa­li­sieren, teils aber auch nicht. 

Neue Manage­ment­struk­turen – und dazu zählte auch das Umwelt­ma­nage­ment – standen für einen verän­derten Blick auf Hoch­schulen. Ob es um Geld, Energie, Abfall, Wasser oder andere Ressourcen ging: Fakul­täten, Fach­be­reiche, Abtei­lungen, Semi­nare oder Insti­tute standen nicht mehr für sich allein, sondern erschienen als verbrau­chende bzw. erzeu­gende Teil­be­reiche eines großen Ganzen, zusam­men­ge­führt in einer Gesamt­bi­lanz. Kreis­läufe und Zusam­men­hänge rückten in den Vorder­grund, gut abzu­lesen in ihrer Visua­li­sie­rung durch Schau­bilder und Diagramme in Berichten. Sie stellten Hoch­schulen auf eine neue Weise dar, man könnte sagen, sie entwarfen ein neues Bild. Diese Entwick­lung war umso bedeut­samer, als Hoch­schulen sich zuneh­mend in Konkur­renz zuein­ander sahen, nicht zuletzt mit Blick auf Finanz­geber und Studie­rende. Hinweise auf das Image der Hoch­schule prägten sowohl die Diskus­sionen um neue hoch­schul­po­li­ti­sche Leit­bilder wie um die Einfüh­rung von Umweltmanagementstrukturen. 

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Neues Insti­tu­ti­ons­wissen

Die zentrale Voraus­set­zung für diese neue Sicht­weise auf Hoch­schulen war die Erhe­bung unzäh­liger Daten. Es galt, ein neues Wissen über die eigene Insti­tu­tion zu erwerben und sie neu zu vermessen, um sich einen Über­blick zu verschaffen und Maßnahmen beschließen zu können. Der Daten­hunger der Berichterstatter:innen zeigt sich in den allge­meinen Statis­tiken und Rechen­schafts­be­richten mit bisher unüb­li­chen Berech­nungen von Dritt­mit­tel­quoten, Publi­ka­tionen und Zita­ti­ons­in­dizes, während es in Umwelt­be­richten und in den Über­le­gungen zur Einfüh­rung von Audits bzw. Umwelt­ma­nage­ment­sys­temen um Ressour­cen­ver­brauch und Abfall­mengen ging. Überall war von notwen­digen Erhe­bungen die Rede, um Unbe­kanntes und bisher auch Unwich­tiges sichtbar zu machen. Möglich wurde die Daten­er­he­bung nicht zuletzt durch tech­ni­sche Umrüs­tung, beispiels­weise die massen­hafte Instal­la­tion von Ther­mo­staten und Zählern, die indi­vi­du­elle Verbrauchs­werte erfassten sowie Soft­ware­pro­grammen zu deren Verar­bei­tung. Nicht zuletzt bildete die flächen­de­ckende Ausstat­tung der Hoch­schulen mit Compu­tern seit den 1980er Jahren eine wich­tige Voraus­set­zung für Erfas­sung und Verar­bei­tung der Datenbestände.

Lagen ausrei­chend Daten vor, konnten Indi­ka­toren gebildet, Leis­tungs­ziele fest­ge­legt und Termine für eine Über­prü­fung verein­bart werden. „Öko-Controlling“, wie es in einer der ersten Publi­ka­tionen zur Einfüh­rung von Öko-Audits an Hoch­schulen 1997 hieß, funk­tio­nierte nach den glei­chen Prin­zi­pien wie betriebs­wirt­schaft­li­ches Control­ling, das Leis­tungs­in­di­ka­toren und Ziel­werte fest­legte, die erreicht werden mussten, nicht über- oder unter­schritten werden durften. New Public Manage­ment und Umwelt­ma­nage­ment entsprangen denselben Über­le­gungen und sie führten zur Ausbil­dung paral­leler Mecha­nismen und Instrumente. 

Dies zeigt nicht zuletzt der Blick auf die Diskus­sionen über die Frage, wie Leistungs- bzw. Einspa­rungs­ziele erreicht, kontrol­liert und gesi­chert werden konnten. Das Zauber­wort lautete Budge­tie­rung. Sie sollte Einspa­rungen ermög­li­chen, Wett­be­werb fördern und Mittel­zu­wei­sungen legi­ti­mieren. Auch im Umwelt­schutz­be­reich bildeten Kosten­ein­spa­rungen einen starken Anreiz, der Hinweis darauf fehlt in keinem Hoch­schul­do­ku­ment zu diesem Thema. Umwelt­ma­nage­ment­sys­teme fügten sich nahtlos in die allge­meinen und hoch­um­strit­tenen Über­le­gungen zu Budge­tie­rung und zu Reformen nach den Maßgaben des New Public Manage­ment an Hoch­schulen seit den 1990er Jahren ein. Um Ressourcen wie Energie, Wärme, Wasser, Chemi­ka­lien und andere Rohstoffe einzu­sparen, sollten Mittel­ver­gabe, Leis­tungs­an­reize und Sank­tionen anein­an­der­ge­kop­pelt werden. Die Vorschläge reichten von der Einfüh­rung einer dezen­tralen Ressour­cen­ver­wal­tung bis zur indi­vi­du­ellen Zuord­nung von Verbrauchs­werten. Verbraucher:innen wurden damit als einzelnes Fach oder als Fakultät in die Verant­wor­tung genommen. Einige Hoch­schulen über­legten, einge­sparte Mittel anteilig an die Fächer oder Fakul­täten zu geben, um Anreize zur Erfül­lung der Ziel­ver­ein­ba­rungen zu setzen.  

Hoch­schul­po­litik zwischen Klima­streik und Managementstrukturen 

Die hier beschrie­benen Prozesse verliefen in engen Grenzen. Nur wenige Hoch­schulen entschlossen sich zur Einfüh­rung von Umwelt­ma­nage­ment­sys­temen oder ließen sich zerti­fi­zieren. Zu den Pionieren zählten u.a. die HTWS Zittau/Görlitz, die Univer­sität Lüne­burg sowie die Univer­sität Biele­feld. Trotz der ungleich höheren Dring­lich­keit von Umwelt- und Klima­schutz im öffent­li­chen Diskurs sind auch heute nur etwa zwanzig Hoch­schulen in Deutsch­land EMAS-zertifiziert, einige andere haben andere Formen des Umwelt­ma­nage­ments gewählt. 

Doch die Beob­ach­tung, dass die Anstöße zur „unter­neh­me­ri­schen Univer­sität“ und erste Ansätze zu Umwelt­ma­nage­ment­sys­temen auf ähnliche Grund­ideen und Maßnahmen setzten, gibt für die aktu­ellen Debatten zu denken. Liegt in der gewach­senen Aufmerk­sam­keit für die Heraus­for­de­rungen des Umwelt­schutzes ein bisher über­se­hener Erklär­an­satz für die Trans­for­ma­tion der Hoch­schulen seit den 1990er Jahren? Die Impulse kamen zwar aus unter­schied­li­chen Teilen der Hoch­schul­öf­fent­lich­keit und ihnen lagen durchaus unter­schied­liche Vorstel­lungen von der Hoch­schule der Zukunft zu Grunde. Dennoch griffen sie in ihren prak­ti­schen Stoß­rich­tungen oft ineinander.

Auf heute bezogen hieße das: An welchen Zielen sollen sich Hoch­schulen ausrichten, nach welchen Maßgaben und mit welchen Instru­menten sollen sie gesteuert werden? Lassen sich zentrale Forde­rungen des Klima­schutzes nach einer Redu­zie­rung des Ressour­cen­ver­brauchs und klima­neu­tralem Forschen und Lehren mit den dezen­tralen Struk­turen deut­scher Hoch­schulen verein­baren? Dafür ist es notwendig, Umwelt- bzw. Klima­schutz nicht als Einzel­ziel, sondern als Teil gesamt­uni­ver­si­tärer Struk­turen zu denken und beide Teile des in den 1990er Jahren einge­führten Neolo­gismus „Umwelt­ma­nage­ment“ weiter auszu­loten. Wer Klima­schutz will, muss auch über Manage­ment nachdenken.