Waren die Osmanen Tyrannen oder Heilsbringer für den arabischen Raum? Über diese historische Frage wird gegenwärtig in aufwendig produzierten Fernsehserien aus der Türkei einerseits und Saudi-Arabien und den Emiraten andrerseits gestritten. Dabei geht es um handfeste politische Rivalitäten.

  • Ali Sonay

    Ali Sonay ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Nahoststudien der Universität Basel. Im Anschluss an das Politikwissenschaft-Studium an der Universität Erlangen, hat er in Marburg promoviert und in Cambridge als Post-Doc gearbeitet. Seine Promotion wurde unter dem Titel Making Revolution in Egypt: The April 6th Youth Movement in a Global Context bei I.B. Tauris veröffentlich. Aktuell arbeitet er zur Politik von Fernsehserien in der Türkei und der arabischen Welt.

„Um die Ordnung der Welt zu etablieren, ist auch der Bruder­mord ein legi­times Mittel“, sagt Sultan Mehmed II mit grim­miger Miene. Symbol­trächtig greift der osma­ni­sche Eroberer von Konstan­ti­nopel nach einem Schwert – dem Schwert, das man zum Erhalt des Impe­riums selbst gegen die eigenen Brüder erheben darf. Die Szene mit dem grau­samen Herr­scher markiert den Beginn der saudisch-emiratischen Fern­seh­serie König­reiche des Feuers (Mamālik an-Nār).  Die auf nicht weniger als 40 Millionen Dollar budge­tierte Produk­tion wurde vom saudi­schen Sender MBC (Middle East Broad­cas­ting Center) mit Sitz in Dubai als vier­zehn­fol­gige Serie konzi­piert. Die Ausstrah­lung begann im November 2019 und spielt im 16. Jahr­hun­dert, als die Osmanen unter Sultan Selim I den grössten Teil des arabi­schen Terri­to­riums ihrem Reich einver­leibten – Ägypten, die Levante und die Arabi­sche Halb­insel. Durch den Sieg über den mamlu­ki­schen Sultan erhielt Selim I auch als erster osma­ni­scher Sultan den Titel „Diener der beiden heiligen Stätten“ der zwei wich­tigsten heiligen Städte des Islam, Mekka und Medina. Heute trägt der saudi­sche König diesen Titel.

Globaler Serien-Trend

Die Politik mit Serien als eine Form von Soft Power ist Ausdruck einer Zeit, in der die Popu­la­rität von Fern­seh­dramen welt­weit zuge­nommen hat. Neben Global­playern wie Netflix und Amazon Prime versu­chen auch Produ­zenten im Nahen Osten und Nord­afrika den in der Region beliebten Fern­seh­markt zu bedienen. Dabei sind die Erwar­tungen der Zuschaue­rinnen durch die hohen Stan­dards erfolg­rei­cher Serien wie etwa Game of Thrones enorm gestiegen.

Das spie­gelt sich auch im Aufwand für König­reiche des Feuers. Zentraler Schau­platz der Serie ist Ägypten, das in den letzten Jahren in den Fokus der ideo­lo­gi­schen und geopo­li­ti­schen Graben­kämpfe der Region geraten ist. Im 16. Jahr­hun­dert berei­tete die osma­ni­sche Erobe­rung Ägyp­tens dem mamlu­ki­schen Reich ein Ende, welches türkisch- und tscherkessisch-stämmige Söldner begründet hatten. In der letzten Szene vor seiner Hinrich­tung in Kairo zeigt die Serie den entthronten mamlu­ki­schen Herr­scher Tuman Bay beim Verspre­chen, dass „Ägypten weiterhin bestehen“ werde.

Für das arabi­sche Publikum war die Botschaft schnell klar: Ägypten wird trotz der begin­nenden türkisch-osmanischen „Fremd­herr­schaft“, die nahezu 400 Jahre dauern sollte, seine „wahre Iden­tität“ nicht verlieren. Die düstere Darstel­lung der osma­ni­schen Herr­schaft ist zudem eine unver­hoh­lene Retour­kut­sche an die türki­schen Serien, die derzeit das osma­ni­sche Reich in rosigen Farben zeichnen. Diese Serien sind mithin Teil poli­ti­scher Propa­ganda, denn mit einer „Wieder­be­le­bung“ der osma­ni­schen Geschichte und Mytho­logie versucht der türki­sche Präsi­dent Recep Tayyip Erdoğan den türki­schen Führungs­an­spruch über die musli­mi­sche Welt zu behaupten. Arabi­schen Mächten ist diese Politik ein Dorn im Auge.

Osma­ni­sches Sex and the City

Erdoğan und seine Anhänger suchen in der Vergan­gen­heit des osma­ni­schen Reiches (1299-1923) Inspi­ra­tion für eine kriti­sche Neube­wer­tung der modernen, säku­la­ris­ti­schen türki­schen Repu­blik. Die Glori­fi­zie­rung der osma­ni­schen Dynastie hat deshalb einer­seits eine innen­po­li­ti­sche Bedeu­tung in der Ausein­an­der­set­zung zwischen Erdoğans Partei für Gerech­tig­keit und Entwick­lung (AKP) und der säku­la­ris­ti­schen Oppo­si­tion. Ande­rer­seits hat diese von der Forschung als „neo-osmanisch“ bezeich­nete Politik Erdoğans auch eine aussen­po­li­ti­sche Dimen­sion. So pflegt die Türkei in ehema­ligen Gebieten des Osma­ni­schen Reiches enge Bezie­hungen zu ihr ideo­lo­gisch nahe­ste­henden Gruppen aus dem Umfeld der Muslim­brüder, und inter­ve­niert bisweilen, wie in Nord­sy­rien und Libyen, auch aktiv mili­tä­risch in der Region. Zugleich enga­giert sich Ankara für den Erhalt von osma­ni­schem Kultur­erbe im arabi­schen Raum. Die türki­sche Führung betrachtet diese Terri­to­rien als kultu­rell und emotional mit der Türkei verbunden; Regie­rungs­ver­treter geben sich dementspre­chend auch als Fürspre­cher der Gesamt­heit der Muslime.

Still aus: Gümüş (Silber), Regie: Tarik Alpagut, Kemal Uzun, Quelle: youtube

Türki­sche Fern­seh­se­rien über die Osmanen, die unter anderem auch auf Arabisch synchro­ni­siert werden, sind ein Vehikel dieser Politik geworden. Die Türkei ist 2017 zum zweit­grössten Seri­en­ex­por­teur der Welt aufge­stiegen – über­troffen nur von den Verei­nigten Staaten. Diese Popu­la­rität ist nicht auf den arabi­schen Raum beschränkt, sondern lässt sich auch auf dem Balkan, in Zentral­asien, in Südame­rika und in Gebieten der türki­schen Diaspora welt­weit ausma­chen. Muslime und Musli­minnen bilden die grösste, jedoch nicht die einzige Zuschau­er­basis. Inhalt­lich hatte die erste Gene­ra­tion türki­scher Serien einen Schwer­punkt auf Liebes- und Fami­li­en­dramen und die Haupt­dar­stel­le­rInnen werden auch im arabi­schen Raum als Stars gefeiert. Als eine der ersten ins Arabi­sche über­tra­genen Serien zeigte Gümüş (Silber) die Türkei als modernes, wirt­schaft­lich erfolg­rei­ches musli­mi­sches Land – sprich, als poten­ti­elles Vorbild für ein musli­mi­sches Publikum.

Die zweite Gene­ra­tion von Serien ist eher durch histo­ri­sche Themen geprägt. Zugleich gerieten die Serien zuneh­mend in den Fokus der Politik. Mit der in vier Staf­feln zwischen 2011 und 2014 produ­zierten Serie Das Osma­ni­sche Impe­rium – Harem: Der Weg zur Macht (Muhteşem Yüzyıl) landeten die Produ­zenten einen globalen Erfolg: über 500 Millionen Zuschauer hatte die Serie, die inter­na­tio­nale Medien als „osma­ni­sches Sex and the City“ beti­telten, laut Schät­zungen gesehen. Das reich ausge­stat­tete Histo­ri­en­drama spielt am Hof von Süleyman dem Präch­tigen, unter dessen Herr­schaft im 16. Jahr­hun­dert das Osma­ni­sche Reich eine Blüte­zeit erlebte, und zeigte unter anderem heikle Themen wie Skla­verei und einen Sultan, der Konku­binen hatte. Die konser­va­tive Regie­rung des dama­ligen Minis­ter­prä­si­denten Erdoğan kriti­sierte die Produ­zenten der Serie für ihre „unis­la­mi­sche“ Darstel­lung des Sultans im Zusam­men­hang mit Alko­hol­konsum und Sexleben. Süleyman habe viel­mehr die meiste Zeit auf Erobe­rungs­feld­zügen verbracht und sich somit auf vorbild­liche Weise um das Reich geküm­mert, hiess es von Seiten Erdoğans. Gewis­ser­massen als Antwort auf diese private Produk­tion strahlte darauf der öffentlich-rechtliche Sender TRT1 die Serie Aufer­ste­hung: Ertuğrul aus.

Seri­en­musik auf Wahlveranstaltungen

Die Serie Aufer­ste­hung: Ertuğrul, die zwischen 2014 und 2019 ausge­strahlt wurde, machte Furore. Sie handelt von der Grün­der­dy­nastie des Osma­ni­schen Reiches. TV-Dramen wie Ertuğrul und die nationalistisch-religiösen Diskurse von Präsi­dent Erdoğan nehmen wech­sel­seitig Bezug aufein­ander. So nutzte Erdoğans AKP den Sound­track von Ertuğrul auf Wahl­ver­an­stal­tungen, der Präsi­dent besuchte das Set während der Dreh­ar­beiten, und dem Helden Ertuğrul wird ein Zitat in den Mund gelegt, welches auch Erdoğan gerne benutzt, um seinen Gegnern Schlechtes zu wünschen: „Es lebe die Hölle für die Grausamen“.

Diriliş: Ertuğrul (Aufer­ste­hung: Ertuğrul), Quelle: restproperty.de

Ertuğrul Gazi war der Vater des Grün­ders des Osma­ni­schen Reiches Osman I. Die Serie schil­dert in fünf Staf­feln, wie Ertuğrul türki­sche Stämme in Anato­lien gegen die Kreuz­fahrer und Mongolen vereinte und erfolg­reich gegen interne „Verräter“ vorging. Es ist eine Geschichte von der Verwirk­li­chung einer perfekten Gemein­schaft nach musli­mi­schem Ideal. Die Strahl­kraft dieser vorbild­li­chen Gemein­schaft wird in der Serie zum Funda­ment für das lange Bestehen des Osma­ni­schen Reiches und somit Grund­lage einer mögli­chen „Aufer­ste­hung“ dieser Gemeinschaft.

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Eine gera­dezu heils­ge­schicht­liche Wendung nimmt die Serie mit dem Auftritt des berühmten isla­mi­schen Mysti­kers Ibn al-‘Arabi. Der Gelehrte aus Anda­lu­sien war einer der einfluss­reichsten Sufis in der Geschichte des Islam. Seine Reisen in den östli­chen Mittel­meer­raum fanden tatsäch­lich im 13. Jahr­hun­dert zu Lebzeiten Ertuğruls statt. Ibn al-‘Arabi prophe­zeit in der Serie einen Siegeszug des Islam, von dem auch Christen und Juden profi­tieren würden. Von Konstan­ti­nopel aus würden die Muslime wie von Prophet Mohammed vorher­ge­sagt, fort­fahren ein Welt­reich errichten, und der Anführer dieser musli­mi­schen Gemein­schaft (Umma) werde bald erscheinen. Er werde geist­reich, barm­herzig, mutig und gerecht sein. Sein Name werde Ertuğrul sein und seine Nach­fahren, sprich, die Dynastie der Osmanen, würden seine Ideale fortsetzen.

Riva­li­täten im Arabi­schen Frühling

Die arabi­schen Gegen­spieler Erdoğans fühlten sich durch die popu­läre Serie Ertuğrul offenbar zu einer Reak­tion gedrängt. Und diese kam mit den König­rei­chen des Feuers. Die eingangs zitierten Worte von Mehmed II über den Bruder­mord sind zwar histo­risch belegt. Doch davon abge­sehen bemühen sich die Macher dieser Serie wie auch die Produ­zenten von Ertuğrul nicht in erster Linie um histo­ri­sche Fakten­treue, sondern verfolgen zual­ler­erst eine poli­ti­sche Agenda. Der Produ­zent von König­reiche des Feuers, Yasser Hareb, sagte in einem Inter­view: „Durch die osma­ni­sche Erobe­rung ist die arabi­sche Welt in eine dunkle Phase einge­treten. Nach all den Verbre­chen der Osmanen in der Region präsen­tieren gewisse Leute sie heute als Beschützer des Islam. Und nun sagen die Neo-Osmanen, dass sie die Grösse der isla­mi­schen Gemein­schaft (Umma) wieder­her­stellen werden. Wir mussten darauf antworten.“

Plakat: Der Weg zur Macht (Muhteşem Yüzyıl), Quelle: werstreamt.es

Eska­liert ist die Riva­lität zwischen der Türkei und ihren Gegen­spie­lern während des Arabi­schen Früh­lings im Jahr 2011. Die Türkei und das arabi­sche Golf­emirat Katar unter­stützten zu dieser Zeit Gruppen aus dem ideo­lo­gi­schen Umfeld der Muslim­brüder – und tun es bis heute. Arabi­sche Gegner der Volks­auf­stände formierten sich unter­dessen zu einer Art „gegen­revolutionären Front“, welche heute Saudi-Arabien, die Verei­nigten Arabi­schen Emirate, Ägypten, Bahrain sowie Partner in Libyen und im Jemen umfasst. Diese Allianz richtet sich gegen Isla­misten sowie gene­rell gegen alle, die sich für poli­ti­sche Parti­zi­pa­tion einsetzen oder die etablierten Regimes in Frage stellen. Das ist aller­dings nicht der Grund für die Riva­lität, sondern das jewei­lige Verhältnis zu den Muslimbruderschaften.

In Ägypten bildeten die Muslim­brüder nach dem Sturz des Auto­kraten Hosni Mubarak die erste demo­kra­tisch gewählte Regie­rung. Sie waren nicht unbe­dingt die trei­bende Kraft im Arabi­schen Früh­ling, aber sie waren von allen Gruppen am besten orga­ni­siert. 2013 wurden sie von der Armee gestürzt. Als sich die Türkei und Katar gegen den Putsch stellten, inten­si­vierte sich die geopo­li­ti­sche Riva­lität in der Region: Saudi-Arabien und die Verei­nigten Arabi­schen Emirate unter­stützten den ägyp­ti­schen Putsch gegen die Muslim­brüder. Seither haben sich ihre Bezie­hungen wie auch jene Ägyp­tens zur Türkei massiv verschlech­tert – was aller­dings nichts an der schon lange bestehenden Popu­la­rität türki­scher Serien im arabi­schen Raum änderte und die arabi­schen Medien zwang, die Serie Ertuğrul intensiv zu thematisieren.

Poli­ti­sierte Serien, poli­ti­sierte Diskussion

Inner­halb der arabi­schen Welt verliefen manche Diskus­sionen um die Serie Ertuğrul entlang poli­ti­scher Fronten. So verbot der stell­ver­tre­tende Chef der sala­fis­ti­schen „Nour“-Partei Ägyp­tens, Yasser Al-Borhamy, seiner Anhän­ger­schaft mit einer Fatwa das Schauen der Serie. Er kriti­sierte, die Serie propa­giere eine Wieder­be­le­bung der türki­schen Regio­nal­macht und vermittle unis­la­mi­sche Werte, etwa durch Figuren wie Ibn al-‘Arabi; Sala­fisten lehnen dessen mysti­sches Islam-Verständnis ab.

Der ägyp­ti­sche Blogger Mustafa al-Badri hat zwar eben­falls einen sala­fis­ti­schen Hinter­grund, vertrat jedoch in seiner Kolumne auf dem von Katar finan­zierten Portal Al-Jazeera die Ansicht, dass Ertuğrul eine Art von isla­mi­scher Gerech­tig­keit reprä­sen­tiere, die es nach dem Ende des Osma­ni­schen Reiches im Nahen Osten nicht mehr gegeben habe. Die Drama­turgie der Serie verwebe gekonnt eine histo­ri­sche Hand­lung mit dem gegen­wär­tigen Ringen um die Errich­tung einer gerechten Ordnung in der Region, schrieb er. Badri gehört nota­bene zur „Sala­fis­ti­schen Front“, die sich 2013 gegen den ägyp­ti­schen Mili­tär­putsch stellte, während die Nour-Partei von Yasser Al-Borhamy 2013 den Putsch von General Abdel­fatah al-Sisi gegen die Regie­rung der Muslim­brüder unter­stützt hatte. Die gegen­sätz­li­chen Ansichten der beiden Sala­fisten über die türki­sche Serie steht inso­fern im Einklang mit ihren Sympa­thien für gegen­sätz­liche poli­ti­sche Lager – reprä­sen­tiert durch die Türkei und Katar einer­seits, und durch Saudi-Arabien, die Emirate und Ägypten andererseits.

König­reiche des Feuers, die Antwort auf Ertuğrul, hat eine klare Agenda, die vor dem Hinter­grund dieser Riva­li­täten zu verstehen ist: Es geht um die Darstel­lung der tyran­ni­schen Herr­schaft der Osmanen in arabi­schen Ländern, wie die Dreh­buch­au­toren und Produ­zenten angaben. Die Darstel­lung der osma­ni­schen Herr­schaft als Tyrannei ist im arabi­schen Raum eigent­lich nicht neu, denn nach dem Ende des Osma­ni­schen Reiches und der Entste­hung der Natio­nal­staaten Anfang des 20. Jahr­hun­derts waren die türkisch-arabischen Bezie­hungen in der Politik während Jahr­zehnten durch gegen­sei­tiges Miss­trauen und Abstand gekenn­zeichnet. Das hing damit zusammen, dass manche arabi­schen Natio­na­listen im Ersten Welt­krieg auf der Seite der Entente-Mächte gegen ihre osma­ni­schen Herr­scher gekämpft hatten, was von osma­ni­scher Seite als Verrat empfunden wurde. Umge­kehrt war die Idee der Eman­zi­pa­tion von der osma­ni­schen Herr­schaft zentral für die Iden­ti­täts­bil­dung der neuen arabi­schen Staaten, welche aus dem zerfal­lenen Osma­ni­schen Reich entstehen sollten. Das wider­spie­gelte sich auch in der Geschichts­schrei­bung auf beiden Seiten, einschliess­lich in den Schulbüchern.

Doch mit der zuneh­menden Popu­la­rität türki­scher Serien in der arabi­schen Welt ab Mitte der 2000er-Jahre erscheint das Osma­ni­sche Reich wieder in einem neuen Licht. Zugleich steht die Frage der histo­ri­schen Bewer­tung des Osma­ni­schen Reiches auch heute wieder im Zentrum aktu­eller poli­ti­scher Ausein­an­der­set­zungen. Ange­sichts der global zuneh­menden Popu­la­rität des Mediums der Fern­seh­se­rien war es deshalb nur eine Frage der Zeit, bis arabi­sche Seri­en­pro­duk­tionen der türki­schen Konkur­renz etwas entge­gen­halten würden. Es bleibt abzu­warten, ob eine türki­sche Replik auf die König­reiche des Feuers eine neue Runde dieses „Game of Series“ einläuten wird.

 

Dieser Text erscheint in Koope­ra­tion mit dem Pilot-Blog der Schwei­ze­ri­schen Gesell­schaft Mitt­lerer Osten und Isla­mi­sche Kulturen (SGMOIK), die junge Forschende im Bereich Wissen­schafts­kom­mu­ni­ka­tion fördert.