Schweiz
Bankenkrisen, verspieltes Vertrauen und die Zukunft der UBS
Schon Dürrenmatt hat den dramatischen Niedergang von Banken beschrieben. Doch während er noch von einer Haftbarkeit der Verantwortlichen ausging, bleiben die verheerenden Folgen von Bankencrashs wie jüngst der Credit Suisse für die verantwortlichen Finanzakteure folgenlos – was die gesellschaftlichen Konsequenzen verschärft.
Der lange Schatten fürsorgerischer Zwangsmaßnahmen in der Schweiz
Bis in die 1980er Jahre wurden in der Schweiz armutsbetroffene oder unangepasste Kinder, Jugendliche und Erwachsene fremdplatziert und administrativ versorgt. Die psychischen, sozialen und finanziellen Folgen währten ein Leben lang – und werden den Nachkommen weitergegeben.
Spielball der Geopolitik. Frauenrechte in der Türkei
Der Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention wurde international kritisiert und rief bei türkischen Frauenorganisationen Entsetzen hervor. Die türkische Regierung besiegelt damit das Ende ihrer an Europa orientierten Geopolitik – und wiederholt ihre schon im 20. Jahrhundert praktizierte Instrumentalisierung der Frauenrechte.
Die rechtliche Anerkennung der Gebärdensprache
Welchen Stellenwert soll die Gebärdensprache haben? Diese Frage betrifft grundlegende Rechte von gehörlosen Menschen. Sie fordert dazu auf, kritisch über Konzepte von „Behinderung“ und nationaler Zugehörigkeit nachzudenken.
Der goldene Ring. Warum Fredi M. Murer in die Urner Bergwelt aufbrach
Die Alpen haben Konjunktur. Corona hat das Interesse an Immobilien in den Bergen nochmals steigen lassen. Da ist es aufschlussreich, mit Fredi M. Murer zurückzublicken in die Bergwelt der 1970er Jahre, als er diese unter anderem Vorzeichen neu entdeckte.
Wer hat Angst vor dem bösen Wolf?
Die Schweiz stimmt über ein neues Jagdgesetz ab, das den Wolf präventiv zum Abschuss freigeben will. Es wäre Zeit, unser Verhältnis zu wilden und domestizierten Tieren, das aus dem späten 18. Jahrhundert stammt, zu überdenken und zu revidieren.
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Wer waren die N***** Europas? Der 50. Jahrestag der «Schwarzenbach-Initiative gegen Überfremdung» in der Schweiz und die antirassistische Protestbewegung in den USA
Während in den USA die Städte brennen und Rassismus das Land spaltet, müht sich die Schweiz mit der Bewertung des 50. Jahrestags der Abstimmung zur «Schwarzenbach-Initiative gegen Überfremdung» am 7. Juni 1970. Und es stellt sich die Frage, wie diese Ereignisse zusammenhängen.
„Zwingendes Völkerrecht“ als Grenze von demokratischen Entscheiden gerät in der Schweiz unter Druck
Die Schweizerische Bundesversammlung will Personen, die für dschihadistische Taten verurteilt wurden, in Staaten ausschaffen können, in denen ihnen Folter droht. Dieser Entscheid verstösst gegen das Folterverbot und wirft ernste verfassungsrechtliche Fragen auf.
Tut um Gottes Willen etwas Tapferes. Plädoyer für ein Reformations-Rashomon
Verfilmungen von geschichtlichen Ereignissen sagen etwas darüber aus, wie „Geschichte“ gedacht wird. Wird sie als eindeutige und lineare Entwicklung gedacht, von wichtigen Personen gemacht, mit denen man sich identifizieren kann, dann entsteht wie beim Schweizer Kinofilm „Zwingli“ – eidgenössisches Hollywood.
Hornkuh oder nicht?
Am 25. November stimmt die Schweiz über die „Hornkuh-Initiative“ ab. Die politisch interessierte Bevölkerung eines global vernetzten Industriestaats diskutiert über Aussehen und Befindlichkeit von Kühen - man kann sich darüber wundern. Doch ist das vielleicht weniger abwegig, als es erscheint.
Migration und Gleichberechtigung.
Migration wird heute oft als Gefahr für die Gleichberechtigung der Geschlechter gesehen. Ein Blick in die Schweizer Geschichte zeigt allerdings, dass Migration im Gegenteil viel dazu beigetragen hat, die Verhältnisse in Arbeitswelt, Bildung und Politik zugunsten von Frauen zu verändern.
Das Gespenst der „fremden Richter“
Die Schweiz streitet über „fremde Richter“. Die „Selbstbestimmungsinititative“ der SVP liefert ein geradezu klassisches Beispiel für die ideologische Indienstnahme von Geschichte. Die Initianten können aber davon ausgehen, dass das Heraufbeschwören der „Richter“-Schreckfigur dennoch da und dort verfängt.