Opfer
Jasmila Žbanićs Srebrenica-Film: Eine Oscar-Nominierung und die Frage Quo vadis, Bosnia?
Die bosnische Regisseurin Jasmila Žbanić hat sich an eine Verfilmung des Genozids in Srebrenica gewagt und für "Quo vadis, Aida?" eine Oscar-Nominierung erhalten. Der Film richtet sich gegen das Vergessen und für die Versöhnung – und er vermittelt politisch wirkungsvoll zwischen Hollywoodpublikum und post-jugoslawischer Realität.
Ruanda, 25 Jahre später. Ein Völkermord und der Versuch seiner Aufarbeitung (Teil I)
Man kann Völkermorde miteinander vergleichen – aber sind deshalb alle Genozide immer „das Gleiche“? Und war daher der Völkermord in Ruanda ein „afrikanischer Holocaust“? Es gibt gute Gründe, einer solchen Sichtweise zu widersprechen und zu versuchen, die unterschiedlichen Geschichten dieser Massenverbrechen zu rekonstruieren.
Denkbarrieren des Sonderfalls. Die vergessenen Schweizer Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung
Zu den Opfern der NS-Verfolgung gehörten auch Schweizerinnen und Schweizer. Über die meisten von ihnen ist heute kaum etwas bekannt. Ein Grund dafür sind Denkbarrieren aus der Zeit des Kalten Krieges. Warum es wichtig ist, dass wir uns an diese Schicksale erinnern.
Vergewaltigung. Ein Gespräch mit Mithu Sanyal
Mithu Sanyal zeigt in ihrem Buch "Vergewaltigung", warum wir zu jahrhundertalten Geschlechterstereotypen neigen, wenn wir über sexualisierte Gewalt sprechen - sie bringt Aufklärung in einen irrationalen Diskurs und denkt über Heilung nach.
Südafrika am Scheideweg. Erfüllen sich jetzt die Forderungen der Apartheidopfer?
Der Apartheidstaat konnte sich auch dank seiner guten Beziehungen zur Schweiz so lange halten. Zwei Jahrzehnte nach dem Übergang zur Demokratie leiden die Apartheidopfer immer noch an ihren Verletzungen. Die Schweiz sollte auf ihre Forderungen hören.
Opferaversion. Über eine gefährliche Diskursverschiebung
„Ein Gespenst geht um in Europa ...“ – doch nein, es ist nicht das Gespenst des Kommunismus, wie Marx und Engels 1848 schrieben; es ist ein neues Gespenst: das Opfer.
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„Erniedrigte und Beleidigte“. Wie sich Täter zu Opfern machen
Bei Gerichtsprozessen und anderen Zensurmassnahmen gegen Kunst und Literatur richtet man in der Regel die Aufmerksamkeit auf die inkriminierten Werke und deren Verfasser. Es lohnt sich aber, auch mal auf die Kläger zu schauen.
Vom Opfer zum resilienten Ich. Über eine problematische Verschiebung
Die oft gehörte Behauptung, es sei heute nur noch von Opfern die Rede, ist falsch. Vielmehr ist die Bezeichnung auf bestem Weg, wieder zum Stigma zu werden.