Identität

Seri­en­sommer, Folge 3: Gespens­tisch transparent

Mit dem Coming Out einer pensionierten Professorin rückt die Serie „Transparent“ (2014–2019) das Thema Transgender ins Zentrum. Angesichts der Auflösung fester Geschlechterrollen sowie aktueller Verschiebungen im amerikanisch-jüdischen Selbstbild stellt sie die Frage nach Herkunft und Identität.

Worüber wir reden, wenn wir „Iden­ti­täts­po­litik“ sagen (und worüber nicht)

Identitätspolitik – das machen immer nur die anderen. Das suggerieren zumindest die einschlägigen deutschsprachigen Feuilleton-Debatten. Es hilft daher zu wissen, woher der Begriff kommt, wofür er zu Beginn einstand und wie er zu einer konservativen Kampfvokabel wurde.

Nation der Dichter*innen. Was uns ukrai­ni­sche Lyriker*innen über Krieg und Sprache lehren

Wie lässt sich die Geschichte einer multiethnischen, schon von unzähligen vergangenen Grausamkeiten gezeichneten Nation erzählen – und wie lassen sich die Schrecken des jüngsten Krieges in Worte fassen? Zeitgenössische ukrainische Lyriker*innen glauben, dass ihre Sprache dafür das richtige Gefäß ist.

Iden­ti­täts­po­litik: Ohne geht es auch nicht

„Identitätspolitik“ gilt wahlweise als liberal oder illiberal, zu links oder nicht links genug. Ein Blick in die letzten drei Jahrzehnte aber zeigt: Die Forderung, auf Themen von Kultur und Identität zu verzichten und sich auf „verteilungspolitische Gerechtigkeitsthemen“ zu konzentrieren, ist keine Alternative.

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Geschichte der Gegenwart
Geschichte der Gegenwart
Wissenschaftssimulation
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  • Wissenschaftssimulation

    Wissenschaftssimulation

    Sep 24, 2023 • 1:04:11

    Podiumsgespräch mit Nicola Gess und Katja Berlin.

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    Seriensommer, Folge 3: Gespenstisch transparent

    Aug 13, 2023 • 15:37

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  • Seriensommer, Folge 2: Drama, hochdosiert

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    Aug 6, 2023 • 18:55

    Arztserien gehören seit den 1950er Jahren weltweit zu den erfolgreichsten TV-Formaten. Mit ihrer hohen Reichweite prägen sie die Vorstellungen von Medizin, Gesundheitsversorgung und den Gesundheitsberufen massgeblich – und haben (un)erwünschte Nebenwirkungen.

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    Ein Blick in die USA zeigt, dass die Warnung vor linker Cancel Culture und Wokeism in Wirklichkeit eine massive Verbotswelle von Kinder- und Jugendbüchern vorbereitet hat, die über Rassismus und Sexismus aufklären. Philip Nel über Geschichte und Aktualität des konservativen Zensureifers.

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    Um eine stabile jüdische Mehrheit zu sichern, vertrieb Israel bei seiner Gründung hunderttausende Palästinenser:innen. Das Geschehen von 1948 ist wie ein Brennglas für aktuelle Fragen: nach der Zukunft eines jüdisch definierten Staates und nach der Utopie eines gleichberechtigten Einheimischseins.

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    Mar 19, 2023 • 15:11

    Verbote sind im Zeitalter des Neoliberalismus verpönt. Aber sie werden immer dringender dort, wo es am meisten brennt: in der Klimapolitik

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    Mar 12, 2023 • 12:56

    Die Hoffnung auf den starken Mann hält sich hartnäckig, auch wenn die Realität zeigt, dass Autokraten aller Art das Problem sind und nicht die Lösung. Vielleicht ist das der Grund, warum ein Essay von Ursula K. Le Guin plötzlich überall im Gespräch ist, sozusagen als Gegengift. Was hat es auf…

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    Mar 5, 2023 • 18:52

    Mit der Herausforderung einer Stabilisierung des globalen Temperaturanstiegs erlangen historische urbanistische Projektideen zu einer aktiven Transformation des Klimas eine neue Bedeutung – jenseits des bloß Utopischen. „Terraforming“ erscheint dabei als eine ökologische Kategorie des 21. Jahrhunderts.

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    Feb 26, 2023 • 13:12

    Der Sechsteiler „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“ hat die Frühgeschichte der BRD als Agententhriller erzählt, bei dem allerdings das Bundesamt für Verfassungsschutz viel zu gut wegkommt. Dabei wäre gerade eine Blick auf dessen Skandalgeschichte wichtig.

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    Ist das Leben mit den ganz wenigen edlen Dingen wirklich die Erlösung aus dem Konsum? Von Apple bis Marie Kondo gibt es die konzentrierte Klarheit und die schöne Leere nicht umsonst: Reduktion muss man sich leisten können.

Der Glamour der Identität

Der Roman "Identitti" von Mithu Sanyal ist eine ironische Reflexion über ein in die Jahre gekommenes Zauberwort – und Grund zum Nachdenken über akademische Autoritäten, intellektuelle Spielregeln und die Halbwertszeit von Theorien.

Rassismus ohne ‚Rassen‘. Über eine Ideo­logie und ihren schein­baren Grundbegriff

Der Begriff ‚Rasse‘ markiert eine der langlebigsten Ausgrenzungsideologien der Moderne. Lässt sich diese aber wirklich eindämmen, indem man den Begriff eindämmt? Was ist gewonnen, wenn das Wort 'Rasse' verschwindet, rassistisches Denken und Handeln sich aber längst von ihm gelöst hat?

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Nost­algie als Macht­in­stru­ment. Die osma­ni­sche Erobe­rung Konstan­ti­no­pels im türki­schen Fernsehen

Geschichte wird häufig von Politik vereinnahmt. In der Türkei dient die Erinnerung an die Osmanen der Selbstdeutung, Identitätsstiftung und ganz gegenwärtigen parteipolitischen Interessen. Umso wichtiger, sich die in Live-Übertragung ausgestrahlten Feierlichkeiten zum Jahrestag der Eroberung Konstantinopels einmal genau anzuschauen.

Das Glück ist nicht immer lustig: Paare aus zwei Kulturen

Grenzen haben sich geöffnet, Gesellschaften haben sich internationalisiert, die sozialen Schichten aber schotten sich neuerdings rigoros voneinander ab. Bi-kulturelle Paare werfen da die Frage nach Gleichheit und Ungleichheit, nach Zugehörigkeit auf. Ihr Verdienst: Sie verweigern den Eindeutigkeitszwang aller Identitätsforderungen.

Gespal­tene Kollek­tive. Das Unbe­hagen mit der Iden­tität in Samirs Baghdad In My Shadow

Eine progressive „Identitätspolitik“, die im Namen des Widerstandes gegen nationalistische Beschränkungen betrieben wird, muss verschiedene, disparate „kollektive Identitäten“ für ein gemeinsames Ziel mobilisieren. Aber was, wenn diese Kollektive selbst gespaltene sind? Ein neuer Film untersucht dieses Rätsel.

„Klima­wandel“. Über Krise und Konsens

Dramatisch sind nicht nur die Krisen, die wir erleben. Dramatisch im Wortsinne sind auch die Krisendiskurse, die eine tödliche Bedrohung des eigenen Lebens, des eigenen Planeten, des eigenen Volkes beschwören – und „entschiedenes“ Handeln jenseits des Rechtsstaates, ja jenseits der Politik fordern.

Der #Heimat-Hype. Zu einer «grossen Koali­tion» in der poli­ti­schen Semantik

In den aktuellen Diskussionen wird der «Heimat»-Begriff zum Fetisch. Wenn nun auch die politische Linke die identitäre Lesart zur natürlichen Grundannahme verklärt, arbeitet sie einer plakativen Eindeutigkeit zu, die schon Max Frisch als «Chauvinismus» bezeichnet hat.

Sieben Fragen an Jörg Baberowski

Wie muss man die Nation denken? Gab es die „gute alte Zeit“? Sind „identity politics“ gut oder schlecht? Ist die Bürgergesellschaft ein Opfer der Geister, die sie rief? Was ist Populismus? Fragen über Fragen an den Historiker Jörg Baberowski.