Erinnerungskultur
Colonia Dignidad und Erinnerungskultur. Zum Umgang mit einem Ort schwerer Menschenrechtsverbrechen
Die Colonia Dignidad und ihre Verbrechen finden wieder Aufmerksamkeit. Doch die Erinnerungspolitik, die sich allein auf die Vergangenheit richtet, riskiert, das Leiden in der Gegenwart vergessen zu machen.
Die Frauen der Rosenstrasse. NS-Widerstand als Problem der NS-Geschichtsschreibung
Wenn Widerstand nicht als solcher anerkannt wird, um das etablierte Bild vom Nationalsozialismus nicht korrigieren zu müssen, läuft etwas schief in der historischen Forschung. Das ist der Fall, wenn es um die Proteste in der Rosentrasse geht.
Say Their Names. Drei Jahre Erinnerung an Hanau
Am 19. Februar 2020 ermordete ein Rechtsextremist in Hanau neun Menschen. Die Essayistin Asal Dardan blickt in einer Rede am Brechtfestival in Augsburg zurück auf drei Jahre Erinnerung an Hanau und auf jene politischen Haltungen, die die strukturellen Hintergründe dieser Tat ausblenden. Wir dokumentieren ihre Rede hier geringfügig gekürzt im Wortlaut.
Wie erinnerungswürdig ist der Kommunismus? Zur geplanten Rekonstruktion des Revolutionsdenkmals von Mies van der Rohe
In den Diskussionen über Erinnerungspolitik und Gedenkstättenarchitektur geht es auch um das von den Nazis zerstörte Revolutionsdenkmal. Doch die Forderung nach seiner Rekonstruktion ist nicht frei von den Fallstricken, die mit der Frage nach der Erinnerungswürdigkeit des Kommunismus verknüpft sind.
Berliner Antisemitismusstreit 2.0? Cancel und Context auf Straßen und Plätzen
In Berlin wird die Umbenennung von Straßennamen diskutiert. Dabei geht es um altbekannte Antisemiten wie Martin Luther und Richard Wagner, aber auch um Denker wie Karl Marx. Wie sinnvoll sind diese Bemühungen, die Geschichtsschreibung durch Straßenumbenennungen zu beeinflussen?
Babyn Jar, Antisemitismus und der Angriff auf die Ukraine
Nach dem russischen Angriff auf die Gedenkstätte Babyn Jar erklärte Präsident Selenskyi umgehend, es drohe die Gefahr, dass der Holocaust sich wiederhole. Ist das bloßer Krieg der Worte – oder angesichts der antisemitischen Kampagnen und der Verstöße gegen das Völkerrecht nicht mehr als berechtigt?
Die gute: Sie können unseren Newsletter abonnieren, um keine neuen Artikel zu verpassen.
Die schlechte: Wir publizieren nur zwei Mal pro Woche.
Depression, Antisemitismus und Geschichtsschreibung: In Erinnerung an Evelien Gans
Die Historikerin Evelien Gans war eine profilierte Antisemitismus- und Holocaust-Forscherin. 2018 nahm sie sich das Leben. Das hatte viele Ursachen, fordert uns aber auch heraus, über die Zumutungen der akademischen Kultur nachzudenken.
Deutsche Einheit, deutsche Vielfalt. Auf der Suche nach einer neuen Erzählung für den 3. Oktober
Angela Merkel beeindruckte mit ihrer Rede zum 3. Oktober. Doch ihr Plädoyer für mehr Verständnis zwischen Ost und West ließ Entscheidendes aus: migrantische Wendeerfahrungen und rassistische Gewalt, die auch zum Tag der Deutschen Einheit gehören. Wie sollte man ihn zukünftig feiern?