Deutschland
Wem gehört Afrikas Kulturerbe? Die Rückgabe der Benin-Bronzen und die Zukunft des Museums
Die aktuelle Debatte zur angeblich gescheiterten Restitution der Benin-Bronzen verdeckt mehr als sie aufklärt. Vor allem schneidet sie eine Diskussion ab, bevor diese überhaupt begonnen hat.
Der Schmerz der Unversöhnten – wie das Recht die Vergangenheit kolonisiert
Die deutsche Regierung hat die Kolonialverbrechen in Namibia als Genozid anerkannt, dennoch ist der Versöhnungsprozess gescheitert. Das lag daran, dass zwei Regierungen miteinander verhandelten, ohne die Vertretungen der Nachkommen zu beteiligen. Und es hat mit einem umstrittenen Rechtsverständnis zu tun.
Say Their Names. Drei Jahre Erinnerung an Hanau
Am 19. Februar 2020 ermordete ein Rechtsextremist in Hanau neun Menschen. Die Essayistin Asal Dardan blickt in einer Rede am Brechtfestival in Augsburg zurück auf drei Jahre Erinnerung an Hanau und auf jene politischen Haltungen, die die strukturellen Hintergründe dieser Tat ausblenden. Wir dokumentieren ihre Rede hier geringfügig gekürzt im Wortlaut.
Vergiftete Oder. Historische Perspektiven auf eine aktuelle Umweltkatastrophe
Tote Fische, trübes Wasser. Die Oder war in den letzten Wochen in den Schlagzeilen. Von deutscher und polnischer Seite hagelte es Vorwürfe, man schiebt die Verantwortung hin und her. Welche politischen Geschichten des Grenzflusses stecken dahinter?
Erinnerungskultur in der „Zeitenwende“. Die deutsche Weltkriegserinnerung und der Ukrainekrieg
Neben Kanzler Olaf Scholz und den Verfasser:innen Offener Briefe scheinen auch breite Teile der Gesellschaft in Deutschland bei Waffenlieferungen in die Ukraine zu zögern. Ein Grund für dieses Zaudern ist die viel gelobte deutsche Erinnerungskultur.
„Nie wieder“. Migration, Sozialisation und Erinnerung in Westdeutschland
In den Debatten über die deutsche Erinnerungspolitik und das „Nie wieder“ werden die Verbindungen von antisemitischem und antimuslimischem Rassismus in der Regel ausgeblendet. Postmigrantische Erfahrungen und Perspektiven könnten helfen, diese Spaltung zu überwinden.
Die gute: Sie können unseren Newsletter abonnieren, um keine neuen Artikel zu verpassen.
Die schlechte: Wir publizieren nur zwei Mal pro Woche.
Jenseits der Legende vom guten Deutschen: Carl Schurz in den USA
Der 1848er-Revolutionär und spätere US-Politiker Carl Schurz gilt in Deutschland als Held und demokratisches Vorbild. Unter den Tisch fällt dabei sein Anteil in der Etablierung der Rassentrennung in den US-Südstaaten und dem versuchten Ethnozid an indigenen Gemeinschaften.
Wer war Khalil Sakakini? Eine Tagebuchreise nach Palästina
Der Documenta wird Antisemitismus vorgeworfen. Angeblich sei Khalil Sakakini, der Namengeber des Khalil Sakakini Cultural Center, aus dem die eingeladene palästinischen Künstlergruppe hervorgegangen ist, Nazi-Anhänger gewesen. Aber stimmt das denn auch – und wie kommt ein solches Gerücht zustande?
Erinnerung und Geschichte. 60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen
Zum 60. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens feierten Politik und Zivilgesellschaft die Bundesrepublik im vergangenen Jahr als „Land mit Migrationshintergrund“. Das war ein überfälliger Schritt. Doch die Geschichte des Anwerbeabkommens ist vielschichtiger und sollte künftig in all ihren Facetten erinnert werden.
Deutsche Einheit, deutsche Vielfalt. Auf der Suche nach einer neuen Erzählung für den 3. Oktober
Angela Merkel beeindruckte mit ihrer Rede zum 3. Oktober. Doch ihr Plädoyer für mehr Verständnis zwischen Ost und West ließ Entscheidendes aus: migrantische Wendeerfahrungen und rassistische Gewalt, die auch zum Tag der Deutschen Einheit gehören. Wie sollte man ihn zukünftig feiern?
Zurück zur Universitätsdiplomatie? Akademisches Charisma und die deutsch-amerikanischen Beziehungen
Nach dem Willen von US-Präsident Joe Biden soll Amy Gutmann US-Botschafterin in Berlin werden. Die Universitätspräsidentin bringt nicht nur akademisches Charisma auf das diplomatische Parkett. Mit ihr nehmen die USA auch eine lange Tradition in den deutsch-amerikanischen Beziehungen wieder auf.
Steine können antworten: Vergangenheitsbewältigung Revisited
In der hitzigen Debatte über den „Deutschen Katechismus“ werden in den deutschen Feuilletons Stimmen, die nicht-männlich und nicht-weiß sind, geradezu systematisch ausgeblendet. Doch diese Perspektiven und diese Erinnerungen nicht zur Kenntnis zu nehmen, ist Teil des Problems.