Deutschland

Wem gehört Afrikas Kultur­erbe? Die Rück­gabe der Benin-Bronzen und die Zukunft des Museums

Die aktuelle Debatte zur angeblich gescheiterten Restitution der Benin-Bronzen verdeckt mehr als sie aufklärt. Vor allem schneidet sie eine Diskussion ab, bevor diese überhaupt begonnen hat.

Der Schmerz der Unver­söhnten – wie das Recht die Vergan­gen­heit kolonisiert

Die deutsche Regierung hat die Kolonialverbrechen in Namibia als Genozid anerkannt, dennoch ist der Versöhnungsprozess gescheitert. Das lag daran, dass zwei Regierungen miteinander verhandelten, ohne die Vertretungen der Nachkommen zu beteiligen. Und es hat mit einem umstrittenen Rechtsverständnis zu tun.

Say Their Names. Drei Jahre Erin­ne­rung an Hanau

Am 19. Februar 2020 ermordete ein Rechtsextremist in Hanau neun Menschen. Die Essayistin Asal Dardan blickt in einer Rede am Brechtfestival in Augsburg zurück auf drei Jahre Erinnerung an Hanau und auf jene politischen Haltungen, die die strukturellen Hintergründe dieser Tat ausblenden. Wir dokumentieren ihre Rede hier geringfügig gekürzt im Wortlaut.

Vergif­tete Oder. Histo­ri­sche Perspek­tiven auf eine aktu­elle Umweltkatastrophe

Tote Fische, trübes Wasser. Die Oder war in den letzten Wochen in den Schlagzeilen. Von deutscher und polnischer Seite hagelte es Vorwürfe, man schiebt die Verantwortung hin und her. Welche politischen Geschichten des Grenzflusses stecken dahinter?

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Geschichte der Gegenwart
Geschichte der Gegenwart
Wer hat Angst vor multikulturellen Kinderbüchern?
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  • Wer hat Angst vor multikulturellen Kinderbüchern?

    Wer hat Angst vor multikulturellen Kinderbüchern?

    May 21, 2023 • 22:29

    Ein Blick in die USA zeigt, dass die Warnung vor linker Cancel Culture und Wokeism in Wirklichkeit eine massive Verbotswelle von Kinder- und Jugendbüchern vorbereitet hat, die über Rassismus und Sexismus aufklären. Philip Nel über Geschichte und Aktualität des konservativen Zensureifers.

  • Über die Nakba sprechen lernen

    Über die Nakba sprechen lernen

    Apr 16, 2023 • 18:00

    Um eine stabile jüdische Mehrheit zu sichern, vertrieb Israel bei seiner Gründung hunderttausende Palästinenser:innen. Das Geschehen von 1948 ist wie ein Brennglas für aktuelle Fragen: nach der Zukunft eines jüdisch definierten Staates und nach der Utopie eines gleichberechtigten Einheimischseins.

  • Lob des Verbots

    Lob des Verbots

    Mar 19, 2023 • 15:11

    Verbote sind im Zeitalter des Neoliberalismus verpönt. Aber sie werden immer dringender dort, wo es am meisten brennt: in der Klimapolitik

  • Produktive Unordnung in der Tasche. Ursula K. Le Guins Carrier Bag Theory of Fiction und die Gegenwartsliteratur

    Produktive Unordnung in der Tasche. Ursula K. Le Guins Carrier Bag Theory of Fiction und die Gegenwartsliteratur

    Mar 12, 2023 • 12:56

    Die Hoffnung auf den starken Mann hält sich hartnäckig, auch wenn die Realität zeigt, dass Autokraten aller Art das Problem sind und nicht die Lösung. Vielleicht ist das der Grund, warum ein Essay von Ursula K. Le Guin plötzlich überall im Gespräch ist, sozusagen als Gegengift. Was hat es auf…

  • Terra(re)forming. Urbanistische Deutungsversuche eines zukunftsträchtigen Begriffs

    Terra(re)forming. Urbanistische Deutungsversuche eines zukunftsträchtigen Begriffs

    Mar 5, 2023 • 18:52

    Mit der Herausforderung einer Stabilisierung des globalen Temperaturanstiegs erlangen historische urbanistische Projektideen zu einer aktiven Transformation des Klimas eine neue Bedeutung – jenseits des bloß Utopischen. „Terraforming“ erscheint dabei als eine ökologische Kategorie des 21. Jahrhunderts.

  • „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“. Glanz und Elend des Geschichtsfernsehens

    „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“. Glanz und Elend des Geschichtsfernsehens

    Feb 26, 2023 • 13:12

    Der Sechsteiler „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“ hat die Frühgeschichte der BRD als Agententhriller erzählt, bei dem allerdings das Bundesamt für Verfassungsschutz viel zu gut wegkommt. Dabei wäre gerade eine Blick auf dessen Skandalgeschichte wichtig.

  • Reine Leere als Ware: der schöne Schein des Minimalismus

    Reine Leere als Ware: der schöne Schein des Minimalismus

    Jan 29, 2023 • 13:15

    Ist das Leben mit den ganz wenigen edlen Dingen wirklich die Erlösung aus dem Konsum? Von Apple bis Marie Kondo gibt es die konzentrierte Klarheit und die schöne Leere nicht umsonst: Reduktion muss man sich leisten können.

  • Trauer als Widerstand. Über ein Symbol der revolutionären Bewegung „Frau Leben Freiheit“

    Trauer als Widerstand. Über ein Symbol der revolutionären Bewegung „Frau Leben Freiheit“

    Jan 22, 2023 • 11:22

    Die Proteste im Iran begannen mit einem revolutionären Akt des Trauerns, der zum Symbol der Bewegung wurde: das Abschneiden der Haare. Die Prostestierenden antworten damit auf ein Regime, das nicht jedem Toten erlaubt, betrauert zu werden.

  • Spaltung von oben. Zur anti-demokratischen und rassistischen Logik der Integration

    Spaltung von oben. Zur anti-demokratischen und rassistischen Logik der Integration

    Jan 15, 2023 • 16:54

    Seit der Berliner Silvesternacht eskaliert der Diskurs um Integration. Warum wir uns endlich verabschieden müssen vom Phantasma der homogenen Gemeinschaft.

  • Die Politik aus dem Nirgendwo. Humanitäre Hilfe und die Geschichte schwereloser Institutionen

    Die Politik aus dem Nirgendwo. Humanitäre Hilfe und die Geschichte schwereloser Institutionen

    Nov 27, 2022 • 14:58

    Humanitäre Institutionen erscheinen oft als über dem politischen und lokalen Geschehen schwebende Institutionen, neutral, unparteilich, universalistisch. Doch wer Leben rettet, agiert politisch und ortsgebunden. Wie lässt sich das vereinbaren?

Erin­ne­rungs­kultur in der „Zeiten­wende“. Die deut­sche Welt­kriegs­er­in­ne­rung und der Ukrainekrieg

Neben Kanzler Olaf Scholz und den Verfasser:innen Offener Briefe scheinen auch breite Teile der Gesellschaft in Deutschland bei Waffenlieferungen in die Ukraine zu zögern. Ein Grund für dieses Zaudern ist die viel gelobte deutsche Erinnerungskultur.

„Nie wieder“. Migra­tion, Sozia­li­sa­tion und Erin­ne­rung in Westdeutschland

In den Debatten über die deutsche Erinnerungspolitik und das „Nie wieder“ werden die Verbindungen von antisemitischem und antimuslimischem Rassismus in der Regel ausgeblendet. Postmigrantische Erfahrungen und Perspektiven könnten helfen, diese Spaltung zu überwinden.

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Jenseits der Legende vom guten Deut­schen: Carl Schurz in den USA

Der 1848er-Revolutionär und spätere US-Politiker Carl Schurz gilt in Deutschland als Held und demokratisches Vorbild. Unter den Tisch fällt dabei sein Anteil in der Etablierung der Rassentrennung in den US-Südstaaten und dem versuchten Ethnozid an indigenen Gemeinschaften.

Wer war Khalil Saka­kini? Eine Tage­buch­reise nach Palästina

Der Documenta wird Antisemitismus vorgeworfen. Angeblich sei Khalil Sakakini, der Namengeber des Khalil Sakakini Cultural Center, aus dem die eingeladene palästinischen Künstlergruppe hervorgegangen ist, Nazi-Anhänger gewesen. Aber stimmt das denn auch – und wie kommt ein solches Gerücht zustande?

Erin­ne­rung und Geschichte. 60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen

Zum 60. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens feierten Politik und Zivilgesellschaft die Bundesrepublik im vergangenen Jahr als „Land mit Migrationshintergrund“. Das war ein überfälliger Schritt. Doch die Geschichte des Anwerbeabkommens ist vielschichtiger und sollte künftig in all ihren Facetten erinnert werden.

Deut­sche Einheit, deut­sche Viel­falt. Auf der Suche nach einer neuen Erzäh­lung für den 3. Oktober

Angela Merkel beeindruckte mit ihrer Rede zum 3. Oktober. Doch ihr Plädoyer für mehr Verständnis zwischen Ost und West ließ Entscheidendes aus: migrantische Wendeerfahrungen und rassistische Gewalt, die auch zum Tag der Deutschen Einheit gehören. Wie sollte man ihn zukünftig feiern?

Zurück zur Univer­si­täts­di­plo­matie? Akade­mi­sches Charisma und die deutsch-amerikanischen Beziehungen

Nach dem Willen von US-Präsident Joe Biden soll Amy Gutmann US-Botschafterin in Berlin werden. Die Universitätspräsidentin bringt nicht nur akademisches Charisma auf das diplomatische Parkett. Mit ihr nehmen die USA auch eine lange Tradition in den deutsch-amerikanischen Beziehungen wieder auf.

Steine können antworten: Vergan­gen­heits­be­wäl­ti­gung Revisited

In der hitzigen Debatte über den „Deutschen Katechismus“ werden in den deutschen Feuilletons Stimmen, die nicht-männlich und nicht-weiß sind, geradezu systematisch ausgeblendet. Doch diese Perspektiven und diese Erinnerungen nicht zur Kenntnis zu nehmen, ist Teil des Problems.