Antisemitismus

Die falschen Lehren aus dem Holocaust

Man muss den Kampf gegen den Antisemitismus ernst nehmen. Aber diese Aufgabe darf die Unterdrückung der Palästinenser durch Israel nicht verdecken. Ein Kommentar.

Lueger Unser. Eine Polemik

In Wien stehen viele Denkmäler herum, die einen antisemitischen Politiker ehren. Auf eine Intervention reagierte die Stadt erst mit Schweigen, dann mit Kunst und altbekannten Ausflüchten zur Geschichtspolitik. Da hilft nur noch Polemik.

Afri­ka­ni­sche Perspek­tiven auf Holo­caust und Erin­ne­rung. Ein Essay über Welt­ge­dächtnis, Pres­tige und Opferhierarchien

Die Auseinandersetzungen mit dem Holocaust auf dem afrikanischen Kontinent sind ebenso wenig bekannt, wie die reiche Literatur zum Thema. Unterschiedliche Erfahrungen und andere Formen des Gedächtnisses können zur Utopie einer Begegnung von Gleichberechtigten auf der Bühne des Weltgedächtnisses beitragen.

Die documenta15, Indo­ne­sien und das Problem geschlos­sener Welten

Der berechtigte Antisemitismus-Vorwurf gegen das indonesische Künstlerkollektiv Taring Padi auf der documenta15 wird international diskutiert. Doch wie kann man aus der Dialektik von Anklage und Verteidigung herausfinden und die „geschlossenen Welten“ zwischen Norden und Süden öffnen?

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Geschichte der Gegenwart
Geschichte der Gegenwart
Lob des Verbots
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  • Lob des Verbots

    Lob des Verbots

    Mar 19, 2023 • 15:11

    Verbote sind im Zeitalter des Neoliberalismus verpönt. Aber sie werden immer dringender dort, wo es am meisten brennt: in der Klimapolitik

  • Produktive Unordnung in der Tasche. Ursula K. Le Guins Carrier Bag Theory of Fiction und die Gegenwartsliteratur

    Produktive Unordnung in der Tasche. Ursula K. Le Guins Carrier Bag Theory of Fiction und die Gegenwartsliteratur

    Mar 12, 2023 • 12:56

    Die Hoffnung auf den starken Mann hält sich hartnäckig, auch wenn die Realität zeigt, dass Autokraten aller Art das Problem sind und nicht die Lösung. Vielleicht ist das der Grund, warum ein Essay von Ursula K. Le Guin plötzlich überall im Gespräch ist, sozusagen als Gegengift. Was hat es auf…

  • Terra(re)forming. Urbanistische Deutungsversuche eines zukunftsträchtigen Begriffs

    Terra(re)forming. Urbanistische Deutungsversuche eines zukunftsträchtigen Begriffs

    Mar 5, 2023 • 18:52

    Mit der Herausforderung einer Stabilisierung des globalen Temperaturanstiegs erlangen historische urbanistische Projektideen zu einer aktiven Transformation des Klimas eine neue Bedeutung – jenseits des bloß Utopischen. „Terraforming“ erscheint dabei als eine ökologische Kategorie des 21. Jahrhunderts.

  • „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“. Glanz und Elend des Geschichtsfernsehens

    „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“. Glanz und Elend des Geschichtsfernsehens

    Feb 26, 2023 • 13:12

    Der Sechsteiler „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“ hat die Frühgeschichte der BRD als Agententhriller erzählt, bei dem allerdings das Bundesamt für Verfassungsschutz viel zu gut wegkommt. Dabei wäre gerade eine Blick auf dessen Skandalgeschichte wichtig.

  • Reine Leere als Ware: der schöne Schein des Minimalismus

    Reine Leere als Ware: der schöne Schein des Minimalismus

    Jan 29, 2023 • 13:15

    Ist das Leben mit den ganz wenigen edlen Dingen wirklich die Erlösung aus dem Konsum? Von Apple bis Marie Kondo gibt es die konzentrierte Klarheit und die schöne Leere nicht umsonst: Reduktion muss man sich leisten können.

  • Trauer als Widerstand. Über ein Symbol der revolutionären Bewegung „Frau Leben Freiheit“

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    Jan 22, 2023 • 11:22

    Die Proteste im Iran begannen mit einem revolutionären Akt des Trauerns, der zum Symbol der Bewegung wurde: das Abschneiden der Haare. Die Prostestierenden antworten damit auf ein Regime, das nicht jedem Toten erlaubt, betrauert zu werden.

  • Spaltung von oben. Zur anti-demokratischen und rassistischen Logik der Integration

    Spaltung von oben. Zur anti-demokratischen und rassistischen Logik der Integration

    Jan 15, 2023 • 16:54

    Seit der Berliner Silvesternacht eskaliert der Diskurs um Integration. Warum wir uns endlich verabschieden müssen vom Phantasma der homogenen Gemeinschaft.

  • Die Politik aus dem Nirgendwo. Humanitäre Hilfe und die Geschichte schwereloser Institutionen

    Die Politik aus dem Nirgendwo. Humanitäre Hilfe und die Geschichte schwereloser Institutionen

    Nov 27, 2022 • 14:58

    Humanitäre Institutionen erscheinen oft als über dem politischen und lokalen Geschehen schwebende Institutionen, neutral, unparteilich, universalistisch. Doch wer Leben rettet, agiert politisch und ortsgebunden. Wie lässt sich das vereinbaren?

  • Transfeindlichkeit: Radikalisierungs-Pipeline der amerikanischen Rechten

    Transfeindlichkeit: Radikalisierungs-Pipeline der amerikanischen Rechten

    Nov 6, 2022 • 17:20

    Die Rechte in den USA – aber auch andernorts – hat ein neues Angriffsziel entdeckt: trans Menschen. Was bedeutet es konkret, rechtlich und politisch, wenn die Religiöse Rechte ihre transfeindlichen Ressentiments umsetzen kann?

  • Rechte Rechtskämpfe

    Rechte Rechtskämpfe

    Oct 23, 2022 • 12:53

    Rechte Bewegungen und Akteur:innen haben das Recht zum zentralen Kampffeld erkoren: Sie führen jedoch nicht nur (erfolgreiche) Klageverfahren, sondern greifen die relationale Autonomie des Rechts an. Für progressive Bewegungen soll das Recht nicht mehr als emanzipatorischer Hebel ihrer Interessenspolitik fungieren.

„Nie wieder“. Migra­tion, Sozia­li­sa­tion und Erin­ne­rung in Westdeutschland

In den Debatten über die deutsche Erinnerungspolitik und das „Nie wieder“ werden die Verbindungen von antisemitischem und antimuslimischem Rassismus in der Regel ausgeblendet. Postmigrantische Erfahrungen und Perspektiven könnten helfen, diese Spaltung zu überwinden.

Wer war Khalil Saka­kini? Eine Tage­buch­reise nach Palästina

Der Documenta wird Antisemitismus vorgeworfen. Angeblich sei Khalil Sakakini, der Namengeber des Khalil Sakakini Cultural Center, aus dem die eingeladene palästinischen Künstlergruppe hervorgegangen ist, Nazi-Anhänger gewesen. Aber stimmt das denn auch – und wie kommt ein solches Gerücht zustande?

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Berliner Anti­se­mi­tis­mus­streit 2.0? Cancel und Context auf Straßen und Plätzen

In Berlin wird die Umbenennung von Straßennamen diskutiert. Dabei geht es um altbekannte Antisemiten wie Martin Luther und Richard Wagner, aber auch um Denker wie Karl Marx. Wie sinnvoll sind diese Bemühungen, die Geschichtsschreibung durch Straßenumbenennungen zu beeinflussen?

Babyn Jar, Anti­se­mi­tismus und der Angriff auf die Ukraine

Nach dem russischen Angriff auf die Gedenkstätte Babyn Jar erklärte Präsident Selenskyi umgehend, es drohe die Gefahr, dass der Holocaust sich wiederhole. Ist das bloßer Krieg der Worte – oder angesichts der antisemitischen Kampagnen und der Verstöße gegen das Völkerrecht nicht mehr als berechtigt?

Der Anti­se­mi­tismus hinter Putins Forde­rung nach „Entna­zi­fi­zie­rung“ der Ukraine

Putins Ansage, die Ukraine ‘entnazifizieren’ zu wollen, ist offenkundig ein Vorwand für seinen Angriffskrieg. Dennoch sollte man sich diese Rhetorik genauer anzuschauen. Denn in ihr zeigen sich antisemitische Schlüsselelemente einer weltweit vernetzen Rechten, die in Putin ihren Führer sieht.

Depres­sion, Anti­se­mi­tismus und Geschichts­schrei­bung: In Erin­ne­rung an Evelien Gans

Die Historikerin Evelien Gans war eine profilierte Antisemitismus- und Holocaust-Forscherin. 2018 nahm sie sich das Leben. Das hatte viele Ursachen, fordert uns aber auch heraus, über die Zumutungen der akademischen Kultur nachzudenken.

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Abtrün­nige Queers und schwule Orthodoxie

Schwule und Lesben mussten lange darum kämpfen, als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt zu werden. Doch ihre erinnerungspolitischen Erfolge verdecken eine konfliktreiche Geschichte, die um schwulen Antifeminismus, fehlende Solidarität mit nicht-weißen Opfern und queere Forderungen nach einem inkludierenden Erinnern kreist.

Steine können antworten: Vergan­gen­heits­be­wäl­ti­gung Revisited

In der hitzigen Debatte über den „Deutschen Katechismus“ werden in den deutschen Feuilletons Stimmen, die nicht-männlich und nicht-weiß sind, geradezu systematisch ausgeblendet. Doch diese Perspektiven und diese Erinnerungen nicht zur Kenntnis zu nehmen, ist Teil des Problems.