Die Rubrik für Literatur, Kunst und Kultur. In diesen Beiträgen denken wir über ein Buch oder einen Film, ein Theater oder eine Ausstellung nach – und mit ihnen über die Gegenwart.
Lesezeichen
„Mord in Frankfurt“. Ein Stück anspruchsvoller Fernsehunterhaltung von 1967
Im Januar 1968 zeigte die ARD den Fernsehfilm „Mord in Frankfurt“. Auch noch fünfzig Jahre nach seiner Entstehung lässt sich an ihm entdecken, zu welch außergewöhnlichen klugen und erzählerisch anspruchsvollen Filmen das Fernsehen schon vor dem neuen Zeitalter der modernen Serienunterhaltung fähig war.
Vergangene Zukunft. Über „Blade Runner“, November 2019
Gegenwärtig läuft im Kino der Film „Blade Runner 2049“. Das ging ein wenig schnell, wir sind ja noch gar nicht in jener vergangenen Zukunft angekommen, die uns vielleicht im November 2019 erwarten wird. Grund genug, nochmals zurückzuschauen.
Weder überheblich noch beliebig. Warum man heute Toni Morrison lesen sollte
Vereinfacher und Polarisierer finden derzeit viel Gehör. Populisten aller Couleur fordern klare Grenzen und stabile Identitäten, Moralisten glauben, stets sauber zwischen zwischen richtig und falsch, gut und böse trennen zu können. Eine Zeit, Bücher von Toni Morrison zu lesen.
Wer gehört zu uns? Eine Konjunktur des Autochthonen verbindet Afrika und Europa
Der holländische Sozialanthropologe Peter Geschiere ist in Kamerun und den Niederlanden demselben Phänomen begegnet: „Zugehörigkeit“ und „Herkunft“, ja „Bodenverbundenheit“ werden zu Kriterien gesellschaftlicher Ordnung. Sein Buch „Perils of Belonging“ von 2009 ist aktueller denn je.
„Angst essen Seele auf“ und die Mechanismen von Ausgrenzung und Integration
„Angst essen Seele auf“ von Rainer Werner Fassbinder könnte man als zeithistorisches Filmdokument über die „Migrationsproblematik“ der 70er Jahre ansehen. Die im Film vollzogene Verschiebung von Kategorien wie ‚Gesellschaft' und ‚Gemeinschaft‘, die zu einer gelungenen Integration führt, ist jedoch heute nicht weniger aktuell.
Die gute: Sie können unseren Newsletter abonnieren, um keine neuen Artikel zu verpassen.
Die schlechte: Wir publizieren nur zwei Mal pro Woche.
Black Sabbath. Sound als Revolte.
Black Sabbath waren eine der Riesenechsen des Rockgeschäfts. Ihr Sound gehörte zur Industriegesellschaft wie die 68er-Revolte, die sich in der Postmoderne verflüchtigte. Vor kurzem gaben Ozzy Osbourne und Kollegen ihr letztes Konzert.
Hoffnung ohne Optimismus. Ein Blick auf 11/9 mit Terry Eagleton
Kann man angesichts widriger Zeitumstände zwar alles andere als optimistisch, dafür aber entschieden hoffnungsvoll sein? Hoffnung ist eine Haltung, die wir nicht aufgeben dürfen, weil sie uns politisch sensibel macht für gegenwärtiges Unrecht.
Lektüre: Garth Risk Hallberg, City on Fire
Die Ferienlektüren neigen sich dem Ende zu. Wer jetzt keine Zeit mehr zum Lesen hat, kann aber gut schon für den Herbst oder Winter vorsorgen. Die Buchhandlung dankt es Ihnen. Heute: Garth Risk Hallberg, „City on Fire“.
Lektüre: María Sonia Cristoff, Unbehaust. Was Menschen mit Tieren machen
In den nächsten Tagen wird es immer sonniger und wärmer. Es sind vielleicht die letzten richtig warmen Tage in diesem Jahr. Zeit, um draußen zu lesen – oder um in den Zoo zu gehen? Mit der heutigen Ferienlektüre lässt sich beides verbinden: María Sonia Cristoff, "Unbehaust. Was Menschen mit Tieren machen".
Lektüre: Julia Kissina, Elephantinas Moskauer Jahre
In den Ferien eine rasante Fahrt zurück in die Sowjetunion der 1980er Jahre? Gegen die dortige ideologische Tristesse half nur Phantasie: beim Leben, beim Schreiben, in der Liebe. Heute: Julia Kissina, "Elephantinas Moskauer Jahre".