Seriensommer, Folge 5: Geschichtsbeobachtung. Wie The Deuce vom Wandel Manhattans erzählt
Geschichtsserien boomen und fesseln ein Massenpublikum. Wie erzählen sie von der Geschichte? Und wie könnten sie es tun? Eine Serie über Prostitution, Pornografie und das alltägliche Leben am Times Square der 1970er Jahre führt vor, was modernes Geschichtsfernsehen heute sein könnte.
In den Köpfen, in den Straßen. Zwei Bücher erzählen vom 30. Januar 1933
Der 1933 in Deutschland geschriebene Roman Unsere Straße hat einmal einen Klassiker der antifaschistischen Erinnerung an den Beginn des Nationalsozialismus gebildet. Heute ist er weitgehend vergessen. Warum lohnt seine Wiederlektüre zum 90. Jahrestag der „Machtergreifung“?
Prähistorie als Geschichte der Gegenwart? Ein Gespräch über Anfänge von David Graeber und David Wengrow
Anfänge – eine neue Geschichte der Menschheit, geschrieben von dem Anthropogen David Graeber und dem Archäologen David Wengrow, hat große Wellen geschlagen. Kein Wunder, schließlich bieten sie eine neue Perspektive auf die Menschheitsgeschichte – und Aussichten auf herrschaftsfreie Gesellschaften.
Mölln 1992. Gewalt und Angst, Missachtung und Solidarität
In Mölln setzen am 23. November 1992 Skinheads zwei Wohnhäuser türkischer Familien in Brand. Drei Menschen sterben, weitere werden teils schwer verletzt. Der Anschlag verändert migrantisches Leben im vereinten Deutschland ebenso wie den Umgang von Staat und Gesellschaft mit der rechten Gewalt der frühen 1990er Jahre. Ein Blick zurück.
Auftragsforschung und Restitution. Ein Gespräch über Wissenschaft und Politik
Die Diskussionen um die Sammlung Bührle werfen grundsätzliche Fragen auf, weit über diesen einen Fall hinaus. Die GdG-Herausgeber:innen Gesine Krüger, Svenja Goltermann, Philipp Sarasin und Janosch Steuwer sprechen über Auftragsforschung, Restitution und die ethische und politische Dimension historischer Forschung heute.
Deutsche Einheit, deutsche Vielfalt. Auf der Suche nach einer neuen Erzählung für den 3. Oktober
Angela Merkel beeindruckte mit ihrer Rede zum 3. Oktober. Doch ihr Plädoyer für mehr Verständnis zwischen Ost und West ließ Entscheidendes aus: migrantische Wendeerfahrungen und rassistische Gewalt, die auch zum Tag der Deutschen Einheit gehören. Wie sollte man ihn zukünftig feiern?
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Lächelnd die Welt als kurios entdecken. Jacques Tati und der Autoverkehr
In den Metropolen ist die Sehnsucht nach einer Verkehrswende groß. Doch der Trend zum Auto ist ungebrochen. Könnten Filme mit anderen Bildern vom Autoverkehr daran etwas ändern? Die alten Filme von Jacques Tati lassen hoffen.
„Zweiundvierzig“. Nazis-Zählen als unsinniges Ritual
In Deutschland demonstrieren Behörden und andere Staatseinrichtungen Geschichtsbewusstsein mit dem Zählen von „Nazis“. Zuletzt meldete die Universität Hannover, dass 70 Prozent ihrer Professoren „Nationalsozialisten“ waren. Doch was ist mit solchen Zahlen gesagt? Und was ist damit für eine kritische Aufarbeitung gewonnen?
Weitergeben. Theodor Kramers Gedichte von der Angst
In den Anti-Corona-Protesten bricht sich ein neuer Geschichtsrevisionismus Bahn. Wer ihm öffentlich widerspricht, adelt die Provokationen mit Aufmerksamkeit. Sie könnten aber auch Anlass für eigene Auseinandersetzungen mit den NS-Verbrechen sein. Zum Beispiel durch die leisen Angstgedichte von Theodor Kramer.
Der Tag der deutschen Einheit und der Brandanschlag in Hünxe. Eine Erinnerung
Am 3. Oktober 1990 wurde die Vereinigung von BRD und DDR vollzogen. Genau ein Jahr später brannte im niederrheinischen Hünxe das Flüchtlingsheim. Welchen Platz hat die rassistische Gewalt der Wendejahre in der Debatte um 30 Jahre deutsche Einheit?
1979 – 1999 – 2019: „Kritische Erinnerungskultur“ in Deutschland vierzig Jahre nach ihrer Entstehung
Die kritische Erinnerungskultur feiert 2019 ihren 40. Geburtstag. Braucht es heute provokante und spektakuläre Aktionen, um sie der Routinisierung und Entpolitisierung zu entreißen? Besser wäre es, sich auf ihr Kernanliegen zu besinnen: es mit dem Nationalsozialismus genau zu nehmen.
Höcke oder Hitler? Nationalsozialistische Sprache gestern und heute
Spricht Björn Höcke wie Adolf Hitler? ZDF-Journalisten haben sich darüber mit dem Thüringer AfD-Chef gestritten. Aber welche Rolle spielten Begriffe wie „Lebensraum“ und „Entartung“ für den Nationalsozialismus überhaupt? Und was lässt sich heute an ihnen erkennen? Eine Einordnung.