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Gesine Krüger

Gesine Krüger lehrt Geschichte der Neuzeit und Ausser­europäische Geschichte an der Univer­sität Zürich. Sie ist Stiftungsrätin der Right Livelihood Foundation Schweiz und Heraus­geberin von Geschichte der Gegenwart.

Frank­reich deko­lo­ni­sieren – die Radi­ka­lität der Négritude

Léopold Sédar Senghor und Aimé Césaire gelten als Begründer der Négritude, einer literarischen und politischen Bewegung gegen die Exotisierung und unterstellte Kulturlosigkeit Afrikas. Sie wollten mit ihrem philosophischen Projekt das kolonisierte Denken befreien – in Afrika und in Europa.

Wer gehört zu uns? Eine Konjunktur des Auto­chthonen verbindet Afrika und Europa

Der holländische Sozialanthropologe Peter Geschiere ist in Kamerun und den Niederlanden demselben Phänomen begegnet: „Zugehörigkeit“ und „Herkunft“, ja „Bodenverbundenheit“ werden zu Kriterien gesellschaftlicher Ordnung. Sein Buch „Perils of Belonging“ von 2009 ist aktueller denn je.

Trans­ra­cial Iden­tity. Rachel Dolezals Kampf um Anerkennung

2015 wurde die Vorsitzende der Bürgerrechtsorganisation NAACP (National Association for the Advancement of Coloured People) in Spokane (WA) als Weiße „geouted“. 2017 veröffentlichte sie ihre Autobiografie und beansprucht seitdem eine transracial identity. Was ist falsch daran, wenn „Rasse“ nur ein Konstrukt ist?

Ethno­psy­cho­ana­lyse als Utopie. Paul Parin zum 100. Geburtstag

Paul Parin hat in den 1950er Jahren zusammen mit Goldy Parin-Matthèy und Fritz Morgenthaler in Zürich die Ethnopsychoanalyse begründet. Diese verbindet die Erforschung des Fremden mit Gesellschaftskritik, Selbsterforschung und Psychoanalyse. Ihr radikaler Blick auf das Individuum ist immer noch relevant.

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Geschichte der Gegenwart
Geschichte der Gegenwart
Lob des Verbots
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  • Lob des Verbots

    Lob des Verbots

    Mar 19, 2023 • 15:11

    Verbote sind im Zeitalter des Neoliberalismus verpönt. Aber sie werden immer dringender dort, wo es am meisten brennt: in der Klimapolitik

  • Produktive Unordnung in der Tasche. Ursula K. Le Guins Carrier Bag Theory of Fiction und die Gegenwartsliteratur

    Produktive Unordnung in der Tasche. Ursula K. Le Guins Carrier Bag Theory of Fiction und die Gegenwartsliteratur

    Mar 12, 2023 • 12:56

    Die Hoffnung auf den starken Mann hält sich hartnäckig, auch wenn die Realität zeigt, dass Autokraten aller Art das Problem sind und nicht die Lösung. Vielleicht ist das der Grund, warum ein Essay von Ursula K. Le Guin plötzlich überall im Gespräch ist, sozusagen als Gegengift. Was hat es auf…

  • Terra(re)forming. Urbanistische Deutungsversuche eines zukunftsträchtigen Begriffs

    Terra(re)forming. Urbanistische Deutungsversuche eines zukunftsträchtigen Begriffs

    Mar 5, 2023 • 18:52

    Mit der Herausforderung einer Stabilisierung des globalen Temperaturanstiegs erlangen historische urbanistische Projektideen zu einer aktiven Transformation des Klimas eine neue Bedeutung – jenseits des bloß Utopischen. „Terraforming“ erscheint dabei als eine ökologische Kategorie des 21. Jahrhunderts.

  • „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“. Glanz und Elend des Geschichtsfernsehens

    „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“. Glanz und Elend des Geschichtsfernsehens

    Feb 26, 2023 • 13:12

    Der Sechsteiler „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“ hat die Frühgeschichte der BRD als Agententhriller erzählt, bei dem allerdings das Bundesamt für Verfassungsschutz viel zu gut wegkommt. Dabei wäre gerade eine Blick auf dessen Skandalgeschichte wichtig.

  • Reine Leere als Ware: der schöne Schein des Minimalismus

    Reine Leere als Ware: der schöne Schein des Minimalismus

    Jan 29, 2023 • 13:15

    Ist das Leben mit den ganz wenigen edlen Dingen wirklich die Erlösung aus dem Konsum? Von Apple bis Marie Kondo gibt es die konzentrierte Klarheit und die schöne Leere nicht umsonst: Reduktion muss man sich leisten können.

  • Trauer als Widerstand. Über ein Symbol der revolutionären Bewegung „Frau Leben Freiheit“

    Trauer als Widerstand. Über ein Symbol der revolutionären Bewegung „Frau Leben Freiheit“

    Jan 22, 2023 • 11:22

    Die Proteste im Iran begannen mit einem revolutionären Akt des Trauerns, der zum Symbol der Bewegung wurde: das Abschneiden der Haare. Die Prostestierenden antworten damit auf ein Regime, das nicht jedem Toten erlaubt, betrauert zu werden.

  • Spaltung von oben. Zur anti-demokratischen und rassistischen Logik der Integration

    Spaltung von oben. Zur anti-demokratischen und rassistischen Logik der Integration

    Jan 15, 2023 • 16:54

    Seit der Berliner Silvesternacht eskaliert der Diskurs um Integration. Warum wir uns endlich verabschieden müssen vom Phantasma der homogenen Gemeinschaft.

  • Die Politik aus dem Nirgendwo. Humanitäre Hilfe und die Geschichte schwereloser Institutionen

    Die Politik aus dem Nirgendwo. Humanitäre Hilfe und die Geschichte schwereloser Institutionen

    Nov 27, 2022 • 14:58

    Humanitäre Institutionen erscheinen oft als über dem politischen und lokalen Geschehen schwebende Institutionen, neutral, unparteilich, universalistisch. Doch wer Leben rettet, agiert politisch und ortsgebunden. Wie lässt sich das vereinbaren?

  • Transfeindlichkeit: Radikalisierungs-Pipeline der amerikanischen Rechten

    Transfeindlichkeit: Radikalisierungs-Pipeline der amerikanischen Rechten

    Nov 6, 2022 • 17:20

    Die Rechte in den USA – aber auch andernorts – hat ein neues Angriffsziel entdeckt: trans Menschen. Was bedeutet es konkret, rechtlich und politisch, wenn die Religiöse Rechte ihre transfeindlichen Ressentiments umsetzen kann?

  • Rechte Rechtskämpfe

    Rechte Rechtskämpfe

    Oct 23, 2022 • 12:53

    Rechte Bewegungen und Akteur:innen haben das Recht zum zentralen Kampffeld erkoren: Sie führen jedoch nicht nur (erfolgreiche) Klageverfahren, sondern greifen die relationale Autonomie des Rechts an. Für progressive Bewegungen soll das Recht nicht mehr als emanzipatorischer Hebel ihrer Interessenspolitik fungieren.

Lektüre: María Sonia Cristoff, Unbe­haust. Was Menschen mit Tieren machen

In den nächsten Tagen wird es immer sonniger und wärmer. Es sind vielleicht die letzten richtig warmen Tage in diesem Jahr. Zeit, um draußen zu lesen – oder um in den Zoo zu gehen? Mit der heutigen Ferienlektüre lässt sich beides verbinden: María Sonia Cristoff, "Unbehaust. Was Menschen mit Tieren machen".

Lektüre: Hugh Raffles, Insektopädie

Hören Sie die Grillen zirpen? Aha! Ferienzeit – Lektürezeit. Immer noch. Heute geht’s mit Hugh Raffles’ ‚Insektopädie‘ ins Reich der Insekten.

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Lektüre: Margue­rite Abouet, Clément Oubrerie, Aya, Leben in Yop City

Von Anfang August bis Anfang September sind wir in der Sommerpause. Das heißt: Zeit zum Ausruhen, Nachdenken, Pläneschmieden. Aber auch: Zeit zum Lesen! Halbwöchentlich stellen wir Bücher vor, die wir als Ferienlektüren empfehlen. Heute: die Graphic Novel-Serie ‚Aya‘ von Marguerite Abouet und Clément Oubrerie.

Unbe­lehr­bare alte Männer. „Der Spiegel“ und der deut­sche Kolo­ni­al­krieg in Namibia

Anlässlich der Armenien-Resolution des Deutschen Bundestages empfahl Präsident Erdogan den Deutschen, erst einmal ihre eigene Kolonialvergangenheit aufzuarbeiten. „Spiegel“-Journalist Bartholomäus Grill fuhr zur Geschichtsstunde nach Namibia und kam mit aufgewärmten Thesen und einer Verschwörungstheorie zurück.

#Wurzeln ziehen

Die Rede von den Wurzeln, die uns alle mit einer fernen oder nahen Heimaterde verbinden, ist nicht so harmlos, wie sie erscheinen mag. Im Schatten einer fragwürdigen Metapher verbirgt sich eine morbide Geopolitik.

„Nangu umfazi omnyama“ – Hier kommt die schwarze Frau! Über neue Protest­be­we­gungen in Südafrika

An den Südafrikanischen Universitäten verschaffen sich junge Feministinnen Gehör. Dabei geht es nur vordergründig um die Abschaffung von Studiengebühren.