Donald Trump ist keine Ausnahmeerscheinung: Er reiht sich ein in die wohlbekannte Riege der Angstunternehmer. Ihr Geschäft ist es, Unsicherheit in Angst zu verwandeln, abstrakte Risiken in akute Gefahren umzudeuten und sie zur Bedrohung innerer oder äußerer Sicherheit aufzubauschen.

  • Bernd Greiner

    Bernd Greiner leitet das Berliner Kolleg Kalter Krieg, lehrt Neueste Geschichte an der Universität Hamburg und ist Mitarbeiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung.

Hass­pre­diger, Narziss, Rowdy, Aufschneider, Teil­zeit­clown, Voll­zeit­psy­cho­path, Hitz­kopf, Rassist, Igno­rant, Faschist, Wüte­rich, Autist – was wird Donald Trump nicht alles zuge­schrieben. Offenbar hat man es mit einem Außen­seiter und Abweichler zu tun, der gängige Regeln verhöhnt, um die Welt nach seinen eigenen Vorstel­lungen neu zuordnen. Doch der poli­ti­sche Alltag, so die Opti­misten, wird es richten, weil Trump – wie alle Polter­geister vor ihm – zwischen Anpas­sung und Unter­gang wird wählen müssen. Demnach wäre selbst ein Wahl­sieg im November mehr Katharsis als Kata­strophe. Pessi­misten hingegen haben den Glauben an die Inte­gra­ti­ons­kraft ameri­ka­ni­scher Politik und Kultur längst verloren; in ihren Augen ebnet der repu­bli­ka­ni­sche Präsi­dent­schafts­kan­didat einem ameri­ka­ni­schen Faschismus den Weg.

Batman, der Gotham City vor dem Verbrechen schützt (#315, September 1979)

Batman, der Gotham City vor dem Verbre­chen schützt (#315, September 1979). Trump sagte im Vorwahl­kampf in Iowa: „I am Batman

So unter­schied­lich die Befunde auch klingen mögen, sie sind aus der derselben Unter­stel­lung abge­leitet: „The Donald“ verletze nicht nur Normen, sondern er würde selbst aus der Norm fallen. Histo­risch belast­barer ist indes die Gegen­these: Wenn die Abwei­chung von der Norm das Problem wäre, gäbe es kein Problem. Denn Donald Trump ist kein irrlich­ternder Fremd­körper. Er bedient sich viel­mehr aus einem in allen Milieus Amerikas vorhan­denen Ideen- und Gefühls­haus­halt und spielt der Mitte der Gesell­schaft ihre eigenen Melo­dien vor. Sie mögen schrill, verzerrt oder wie aus allen Fugen klingen, wieder­erkennbar und eingängig sind sie trotzdem.

Damit reiht sich Trump in eine Kohorte von Poli­ti­kern und poli­ti­schen Akti­visten ein, die einen festen Platz in der ameri­ka­ni­schen Geschichte haben und phasen­weise dem Land auch ihren Stempel aufdrü­cken konnten: den Angst­un­ter­neh­mern, Choreo­grafen von Emotionen, Stich­wort­ge­bern und Nutz­nie­ßern von Ängsten. Je rück­sichts­loser das Spiel mit Ressen­ti­ments, Affekten und Ängsten, desto einträg­li­cher ihre poli­ti­sche Divi­dende. Zwar verspre­chen Angst­un­ter­nehmer stets eine Bändi­gung des Bedroh­li­chen; aber wenn sie im Geschäft bleiben wollen, müssen sie diffuse Ängste stets am Köcheln halten. Andern­falls verspielen sie ihr wich­tigstes Kapital.

Angst­un­ter­nehmer im 20. Jahrhundert

New York Herald, March 28, 1918; Quelle: pasadena.com

New York Herald, March 28, 1918; Quelle: pasadena.com

Das ganze 20. Jahr­hun­dert über fanden Angst­un­ter­nehmer jeder Couleur in den USA große Aufmerk­sam­keit. Während des Ersten Welt­krieges kontrol­lierten „Wehr­bürger“ und „Vigi­lanten“ aus den Reihen der American Protec­tive League die „Heimat­front“, in der Zwischen­kriegs­zeit sorgte sich der Vete­ra­nen­ver­band American Legion um die Über­wa­chung von Nonkon­for­misten und arbei­tete jenen Poli­ti­kern und staat­li­chen Über­wa­chungs­agen­turen zu, die von den frühen 1940er bis weit in die 1960er Jahre erneut Panik­at­ta­cken vor kommu­nis­ti­scher Unter­wan­de­rung schüren sollten. Nimmt man Auftreten und Ausstrah­lung der alten und neuen Rechten – von der John Birch Society bis zum 1997 gegrün­deten Project for a New American Century – hinzu, so lässt sich ohne Über­trei­bung sagen: Selbst in Zeiten rela­tiver Ruhe und Entspan­nung sorgen Angst­un­ter­nehmer für ein Hinter­grund­rau­schen in der ameri­ka­ni­schen Politik.

Donald Trumps Panik-Skript ist über 100 Jahre alt. Bürger­initia­tiven und private Verbände popu­la­ri­sierten schon in der ersten Hälfte des 20. Jahr­hun­derts eine xeno­phobe poli­ti­sche Agenda – Einwan­de­rungs­stopp, Depor­ta­tion ille­galer Immi­granten, Säube­rung aller Schulen und Univer­si­täten von unzu­ver­läs­sigem Lehr­per­sonal und anstö­ßigem Schrifttum und vor allem kultu­relle „Ameri­ka­ni­sie­rung“. Aber auch das zweite Dauer­thema dieses alten Skripts klingt merk­würdig aktuell: Die Phobie vor dem „Verrat von oben“, laut­hals arti­ku­liert in Kampa­gnen „gegen Washington“, mit der sich die Vertreter eines unge­fil­terten „Volks­wil­lens“ in Szene setzen. Die alles andere ausste­chende Trumpf­karte indes hieß und heißt „natio­nale Sicher­heit“. Der Vorwurf der „Schwäche“ – gegen­über Kommu­nismus, Tota­li­ta­rismus oder Isla­mismus – ist eine Allzweck­waffe, die poli­ti­sche Konkur­renten verläss­lich in den Ruin treibt.

So gesehen kann die jüngere Geschichte der USA auch als Zyklus haus­ge­machter Hyste­ri­sie­rung, kollek­tiver Obses­sionen und Erre­gungs­zu­ständen in prekärer Nähe zu Para­noia beschrieben werden. Immer steht angeb­lich das „Ganze“ auf dem Spiel, ist die Bedro­hung total, der Feind zu Allem entschlossen und – in Trumps Worten – muss Amerika vor der akut drohenden Vernich­tung von Innen und Außen bewahrt werden. Mini­male Möglich­keiten in maxi­male Wahr­schein­lich­keiten umzu­deuten, ist der Ausgangs­punkt dieser Gefühls- und Gedan­ken­welten, das Verlangen nach „totaler Sicher­heit“ ihr End- und Flucht­punkt. Bei der Gefah­ren­ab­wehr ist im Zweifel alles erlaubt und keine Rück­sicht geboten, auch nicht gegen­über dem als lästige Selbst­be­schrän­kung apostro­phierten Recht.

Peri­odi­sche Selbstreinigung

Plakat, 1950er Jahre; Quelle: cdm.kizaz.com

Plakat, 1950er Jahre; Quelle: cdm.kizaz.com

Das bedeutet: Angst­un­ter­nehmer sind keines­wegs auf Wirt­schafts­krisen, Kriegs­ge­fahr oder Terror ange­wiesen. Sie betreiben auch in Zeiten wirt­schaft­li­cher Blüte oder macht­po­li­ti­scher Triumphe erfolg­reiche Geschäfte – siehe 1919 und 1945, als ein großer Teil der Welt in Trüm­mern lag und gleich­wohl Amerikas Unter­gang im Zeichen des Roten Sterns phan­ta­siert wurde. Dreh- und Angel­punkt dieser Phobien war und ist die unter­stellte „Immun­schwäche“ von Einwan­de­rer­ge­sell­schaften wie den USA. Gerade aufgrund seiner Welt­of­fen­heit und Tole­ranz – so der Tenor von Angst­un­ter­neh­mern – setze sich Amerika dauer­haft einem Belas­tungs­test voller Unwäg­bar­keiten aus. Im Grunde genommen wird der libe­rale Glaube an den Assi­mi­la­ti­ons­willen von Zuwan­de­rern und die Inte­gra­ti­ons­kraft der ameri­ka­ni­schen Gesell­schaft durch ein angst­be­setztes Dogma ersetzt: Natio­nale Sicher­heit ist ein prekäres Gut, weil das Land es immer wieder mit Neuan­kömm­lingen zu tun bekommt, die sich nicht „ameri­ka­ni­sieren“ können oder wollen. Sozi­al­psy­cho­logen spre­chen von „Über­wäl­ti­gungs­phan­ta­sien“ oder „Infek­ti­ons­ängsten“, die phobi­sche Züge annehmen, sobald bestimmte Gruppen oder Ethnien als verlän­gerter Arm auslän­di­scher Mächte gesehen werden. Wie auch immer die einschlä­gigen Phan­ta­sien ausbuch­sta­biert werden, eines schwingt stets mit: der Appell zur peri­odi­schen Selbst­rei­ni­gung des öffent­li­chen Lebens von Unan­ge­passten jeder Couleur.

South Carolina Vigilant Guard, 2015

South Caro­lina Vigi­lant Guard, 2015

Die Kehr­seite der chro­ni­schen Angst­at­ta­cken ist ein glei­cher­maßen ausge­prägtes Verlangen nach Sicher­heit. Just darin gründen Pres­tige und Akzep­tanz von Angst­un­ter­neh­mern – in dem Verspre­chen, dem Staat auf eigene Rech­nung und Verant­wor­tung zur Seite zu stehen. Nicht von unge­fähr standen „Vigi­lanten“, frei­wil­lige Sicher­heits­kräfte und Bürger­wehren zur Zeit des Ersten Welt­krieges beson­ders hoch im Kurs: Bei der Abwehr der „fünften Kolonnen“ feind­li­cher Ausländer und Agenten über­nahmen sie de facto die Aufgaben eines damals nur rudi­mentär vorhan­denen Inlands­ge­heim­dienstes. Der zügige Aufbau des FBI, vor allem aber die Entwick­lung des „Natio­nalen Sicher­heits­staates“ machten derglei­chen Zuar­beit über­flüssig. Doch das über­stei­gerte Bedürfnis nach Schutz vor realen und imagi­nierten Gefahren blieb und wurde zur Mess­latte für Präsi­denten. Daher lieferten sich alle Kandi­daten, von Jimmy Carter und Barack Obama abge­sehen, einen Über­bie­tungs­wett­be­werb um das Prädikat des furcht­lo­sesten Kriegs­herrn. Auch in dieser Hinsicht fällt Donald Trump mit seiner Bemer­kung, der größte Mili­ta­rist von allen zu sein, nicht aus dem Rahmen.

Rassismus und Fremdenhass

Dass Angst­un­ter­nehmer auch und gerade aus Rassismus und Frem­den­hass Kapital schlagen, wurde mit dem Aufstieg der „Tea Party“ in Erin­ne­rung gerufen. Im Zentrum ihres Welt- und Poli­tik­bildes steht der in düstersten Farben ausge­malte demo­gra­phi­sche Wandel Amerikas, die Tatsache, dass „Weiße“ voraus­sicht­lich im Jahr 2045 erst­mals seit Grün­dung der Repu­blik in der Minder­heit sein werden, sowie die Behaup­tung, schon heute die haupt­säch­li­chen Opfer von Diskri­mi­nie­rung zu sein – wie deut­lich über 50 Prozent weißer Ameri­kaner in einer Meinungs­um­frage zu Proto­koll gaben. Daher der Zorn gegen alle, die schon jetzt zur neuen Mehr­heit gerechnet werden können, daher die aggressiv aufge­la­dene Unter­schei­dung zwischen „uns“ und „denen“.

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Diese poli­ti­sche und mora­li­sche Zukunfts­panik wird von einem gut situ­ierten Mittel­stand gepflegt, von über­wie­gend weißen Ameri­ka­nern, die im Vergleich zum Bevöl­ke­rungs­durch­schnitt älter, gebil­deter und wohl­ha­bender sind. Zwar spricht die „Tea Party“ auch Unter­pri­vi­le­gierte, Abge­hängte und Perspek­tiv­lose an, aber sie lebt nicht von ihnen – weshalb auch alle Versuche, sich mit aktu­ellen Krisen­daten aus dem Wirtschafts- und Sozi­al­leben einen Reim auf die Bewe­gung zu machen, in die Irre gehen. Hier kämpfen weder Sprach­lose noch Ohnmäch­tige, sondern wort­mäch­tige Prot­ago­nisten, die für sich die allei­nige Deutungs­ho­heit über Politik und Kultur beanspruchen.

Wie kein zweiter bedient Donald Trump diese Stim­mungs­lagen. Ängste zu schüren, ist sein wich­tigstes Anliegen – Angst vor Mexi­ka­nern, Muslimen, Schwarzen, vor korrupten Eliten, vor der Außen­welt und vor einem Ende des „ameri­ka­ni­schen Weges“ sowieso. Und Ernied­ri­gung setzt er als effek­tivste Waffe ein – andere klein zu machen, um sich selbst zu erhöhen. Die Verach­tung von Eliten kommt genauso geifernd daher wie die Häme gegen Immi­granten, vor seiner aggres­siven Gering­schät­zung ist buch­stäb­lich niemand gefeit.

Trump-Supporterin ausserhalb der Republican National Convention, 18. Juli, 2016 in Cleveland, Ohio; Quelle: mysanantonio.com

Trump-Supporterin ausser­halb der Repu­blican National Conven­tion, 18. Juli, 2016 in Cleve­land, Ohio; Quelle: mysanantonio.com

Zugleich aber erhebt sich Trump über die selbst verfer­tigten Horror­sze­na­rien und pflegt sein Bild des Beschüt­zers und Erlö­sers von Ängsten. Im Grunde tritt er wie der Prototyp des wehr­haften Helden, des „Vigi­lanten,“ auf: In einem System, das seinen Bürgern keinen Schutz mehr bietet, nimmt ein Außen­seiter das Gesetz in die eigene Hand, diktiert das Geschehen nach seinen Regeln und rettet das Land aus einer tödli­chen Abwärts­spi­rale. „Das ist ein Kerl, der keine Scheu hat, jene zu miss­brau­chen, die uns miss­brau­chen. Er wird austeilen, […] weil er es kann“, tönt es aus seiner Anhän­ger­schaft. „Trump kämpft. Trump gewinnt. Ich will einen Alpha­mann, der es den Feinden gibt. Ich bin es leid, Verlierer zu unterstützen.“

Reini­gungs­phan­ta­sien gepaart mit dem Wunsch nach Selbst­er­mäch­ti­gung und dem Anspruch, tun und lassen zu können, was man will, poli­tisch moti­vierte Gewalt inklu­sive: davon spre­chen diese in endloser Zahl proto­kol­lierten Aussagen von Trump-Anhängern, Zeug­nisse auto­ritär fixierter Persön­lich­keiten, die im Lager des Starken unter­kommen wollen und zugleich eine Lizenz zum Schur­igeln der Schwa­chen bean­spru­chen. Selbst­ver­ständ­lich ist Trumps Retter-Image so hohl wie alles andere in seiner Kampagne. Was aber zählt, ist nicht der reale Trump, sondern die Vorstel­lung, die sich das Publikum von ihm macht – und die Tatsache, dass er mit einem treff­li­chen Gespür für emotio­nales Verlangen genau das ausspricht, wonach seine Klientel giert. Als confi­dance man kann er Lächer­li­ches sagen, ohne in den Augen seiner Wähler lächer­lich zu wirken: „Ich werde Euch dermaßen glück­lich machen. […] Und denkt daran, ich werde Euch niemals hängen lassen.“

Floridas Delegierte Dana Dougherty hält eine Trump-Puppe, Republican National Convention, 18. Juli, 2016, Quicken Loans Arena in Cleveland, Ohio; Quelle: mysanantonio.com

Floridas Dele­gierte Dana Doug­herty hält eine Trump-Puppe, Repu­blican National Conven­tion, 18. Juli, 2016, Quicken Loans Arena in Cleve­land, Ohio; Quelle: mysanantonio.com

Sieg ohne Wahlsieg

Die lange Geschichte ameri­ka­ni­scher Angst­un­ter­nehmer zeigt, dass sie keine Wahl gewinnen müssen, um zu siegen. Als die Akti­visten des Red Scare 1920 vom Innen­mi­nis­te­rium demo­bi­li­siert wurden, war ihre rassis­ti­sche und frem­den­feind­liche Mission noch längst nicht zu Ende; sie wurde von anderen weiter­ge­führt, weniger rowdy­haft, aber nicht minder effektiv. Als Joseph McCarthy von Präsi­dent Eisen­hower zur Ordnung gerufen wurde und seine Phobien anschlie­ßend nur noch im Suff zu betäuben wusste, ließ er eine auf Jahre verwüs­tete poli­ti­sche Kultur zurück. Und als der repu­bli­ka­ni­sche Rechts­außen Barry Gold­water 1964 seinen Kampf um das Weiße Haus krachend verloren hatte, froh­lockte er trotzdem; er hatte nämlich die Partei umge­krem­pelt und dafür gesorgt, dass die Repu­bli­kaner wenige Jahre später seine Ideen zu ihrem Programm erklärten. Auch der „Trum­pismus“ wird seinen Namens­geber über­leben, teils, weil dieser mit seiner Grob­heit und Pöbelei die Grenzen des Sag- und Mach­baren bereits jetzt verschoben hat, vor allem aber, weil der Treib­stoff für Trumps poli­ti­sche Karriere weiterhin reich­lich fließt.

Im Unter­schied zu para­no­iden Aufwal­lungen in der Vergan­gen­heit gras­siert ein merk­wür­diger Pessi­mismus unter Amerikas Libe­ralen, viele scheinen das Zutrauen in die Wider­stands­fä­hig­keit des poli­ti­schen Systems verloren zu haben. Zwei­fellos trägt die Inter­na­tio­na­li­sie­rung des „Trum­pismus“ zu dieser Wahr­neh­mung bei, d.h. die Tatsache, dass von Vene­zuela bis Russ­land eine Front aus Popu­listen und Auto­kraten mitt­ler­weile dieselbe Sprache spricht.  Sie wollen Staaten wie Unter­nehmen führen, das betro­gene Volk vom Diktat der Eliten befreien, und jene mit allum­fas­senden Befug­nissen ausstatten, die den „wahren Willen“ des Volkes erkannt haben. Erst Recht aber dämmert Trumps Gegnern, wie stabil der heimi­sche Boden unter seinen Füßen ist und welchen Preis Amerika für die Politik von Gene­ra­tionen seiner Angst­un­ter­nehmer zahlt. Ständig auf der Suche nach Mons­tern, die es zu zerstören gilt, sind offen­kundig die Maßstäbe zur Unter­schei­dung zwischen Risiko, Gefahr und Bedro­hung abhan­den­ge­kommen – und dies nicht mehr nur an den Rändern des poli­ti­schen Spek­trums, sondern in dessen Zentrum. Davon handeln die Geschichte des Donald Trump, dem Extre­misten der Mitte.

Demonstranten ausserhalb der Republican National Convention, 18. Juli 2016, in Cleveland, Ohio; Quelle: mysanantonio.com

Demons­tranten ausser­halb der Repu­blican National Conven­tion, 18. Juli 2016, in Cleve­land, Ohio; Quelle: mysanantonio.com

Dieser Beitrag ist die gekürzte Fassung eines Aufsatzes, der im Septem­ber­heft der „Blätter für deut­sche und inter­na­tio­nale Politik“ (H. 9, S. 43-51) erschienen ist.