Monat: Oktober 2020
Die italienische Ausnahme. Cristoforo Colombo in Genua
Am 12. Oktober, dem „Kolumbus-Tag“, war es in Genua ruhig. Niemand hat die Statue des Genueser Seefahrers angegriffen, Diskussionen über seine Rolle als Erzkolonialist gab es – anders als etwa in den USA – hier nicht. Wie ist diese italienische Ausnahme zu erklären?
“Zermenschlichung”. Wie Literatur extreme Erfahrung fortschreibt
Was bedeutet es, in Situationen zu geraten, die an die Grenzen des Menschlichen gehen? Literatur speichert nicht nur das Wissen darüber, sondern auch die Formen, die es ermöglichen, über extreme Erfahrungen von Entwürdigung und Entpersönlichung zu schreiben.
„I can’t breathe.“ Atemnot als Normalzustand
Die USA wurden und werden im Wahljahr – abgesehen von einem beispiellosen Wahlkampf – vom Tod von George Floyd, von den BLM-Protesten gegen Polizeigewalt und von der Corona-Krise aufgewühlt. Sie verbindet vor allem eines: Atemnot als Symptom einer strukturell rassistischen Gesellschaftsordnung.
Kubas schwieriges Verhältnis zu Israel. Antizionismus als außenpolitische Agenda?
Warum unterhält Kuba keine diplomatischen Beziehungen zu Israel? Das Verhältnis galt lange als „freundschaftlich“ – bis Kuba 1973 jegliche diplomatischen Beziehungen jäh abbrach. Die Geschichte zwischen Sechstagekrieg und Kaltem Krieg, „tercermundismo“ und Antizionismus ist allerdings komplizierter – und hat Auswirkungen bis heute.
Umkämpfte Erinnerung. Die „Trostfrauen“-Statue in Berlin und der Umgang mit sexueller Kriegsgewalt
Die Aufstellung einer Bronze zur Erinnerung an die Opfer sexueller Gewaltverbrechen durch die japanische Armee im Zweiten Weltkrieg sorgt für diplomatische Spannungen zwischen Berlin und Tokio. Aber es gibt gute Gründe, warum die Figur in Deutschland einen Platz hat.
Contested Memory. The ‘Comfort Women’ Statue in Berlin and Dealing with Sexual Violence in War
The unveiling of a statue in memory of the victims of sexual violence committed by the Japanese Army in World War II has led to diplomatic tension between Berlin and Tokyo. But there are good reasons for the statue to have a place in Germany.
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Der Tag der deutschen Einheit und der Brandanschlag in Hünxe. Eine Erinnerung
Am 3. Oktober 1990 wurde die Vereinigung von BRD und DDR vollzogen. Genau ein Jahr später brannte im niederrheinischen Hünxe das Flüchtlingsheim. Welchen Platz hat die rassistische Gewalt der Wendejahre in der Debatte um 30 Jahre deutsche Einheit?
Fremde Bäume. Koloniale Umweltpolitik in Palästina/Israel
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Klimawandel am Beispiel Palästinas diskutiert. Die Einführung fremder Pflanzenarten, eine politisch motivierte Forstwirtschaft und die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung sollten dem Klimawandel entgegenwirken: Ein koloniales Erbe, das die israelische Politik bis heute bestimmt.
Das Ende einer Kolonialwährung. Der Franc CFA und die Kontrolle des Geldes in Westafrika.
Der Franc CFA, die Währung der ehemals französischen Kolonien in Afrika, steht seit Jahren in der Kritik. Seine Abschaffung steht bevor, eine neue gemeinsame Währung soll ihn ablösen. Doch ändern sich dadurch auch die postkolonialen Abhängigkeitsverhältnisse? Ein Blick in die aktuellen Debatten.